Freitag, 12. Juli 2019
Weniger oder doch mehr Chaos? /64
Es kam unerwartet und überraschend...so wie es das wohl jedes Mal bei ihr ist...

Neulich erst noch, da fehlte mir S. plötzlich wieder mehr, was ich glaube ich, auch hier festhielt. Wie es der Zufall wohl so will, kontaktierte sie mich wenige Tage darauf plötzlich. Es war an einem Samstagabend - ich war auf einer Einweihungsfeier und schon ziemlich gut dabei, wenn ich ehrlich bin. Da ich von der Nacht leider nur noch Bruchstücken weiß (und mir seitdem für 1 Jahr lang den Alkohol abgeschworen hab! ) und am nächsten Tag echt beschissen mit nem mega Brummschädel wach wurde, dachte ich, ich hätte mir das alles eingebildet. Dass S. mir schrieb, dass ich zurückschrieb und sie daraufhin irgendwann betrunken anrief.
Tja... war leider kein Traum und auch keine Einbildung - denn scheinbar war es wirklich so. Sie schrieb mir auf whatsApp und als wir kurz hin und her getextet hatten, rief ich sie an, aber sie ließ es klingeln, obwohl sie kurz davor noch schrieb.
Krass, dass das selbst mein betrunkenes Ich wieder komplett widersprüchlich fand, aber zum Glück steckte ich dann mein Handy weg und war wieder ganz bei der Einweihungsparty anwesend. Naja, oder versuchte es zumindest in meinem bis dato innehabenden Zustand...

Als die Übelkeit am nächsten Morgen schließlich irgendwann nachließ und ich das Ganze so richtig zu realisieren verstand, schrieb ich S., ob sie es ernst meine, dass ihr Chaos vorbei sei und ob es ihr wirklich wieder gut ginge.
Ich konnte das einfach nicht so wirklich glauben, nachdem sie Mitte April noch so im Gefühlschaos mit ihrer Freundin L. und ihrer Ex-Freundin B. war.

Jetzt kommt´s: es kam 2 Tage lang keinerlei Reaktion (nachdem sie ja anfing, mich zu kontaktieren) und dann plötzlich änderte sie ihr Profilbild erstmals mit nem Foto ihrer Freundin drauf. Jetzt kommt die Ironie: es ist ne langhaarige Rothaarige. Nicht L., die kurze dunkelblonde Haare hat. Und auch nicht ihre Ex-Freundin B. Es ist wieder eine Neue..

Nennt sie das Chaos in den Griff und ihr Leben auf die Reihe kriegen? Kann man sich so fucking oft ständig neu verlieben?! Was ist das für ein Scheiß, das ist in meinen Augen nur noch mehr Chaos... Wie kann man denn, wenn man noch vor knapp 3 Monaten nicht wusste, ob man seine aktuelle Flamme wirklich liebt oder noch an seiner Ex hängt, innerhalb weniger Monate in eine dritte Frau verlieben und dann wieder alles andere hinschmeißen?
Übertreibe ich da? Ernsthaft, ist das nur für mich und meinen Tunnelblick unbegreiflich oder sieht das irgendwer genau so? Ich check es einfach nicht... und während sie das Foto änderte und Pärchenzeug postete und keinerlei Antworten kamen, fragte ich mich, wieso jetzt? Wieso schrieb sie mich denn jetzt an, wenn sie scheinbar neu und frisch verliebt ist und im Paarurlaub. Warum schreibt man da dann wieder mir - nach drei monatiger Funkstille?

Ich werd´das Mädel wohl nie verstehen... und als ich schließlich meinte, dass eine Freundschaft keine Chance mehr zwischen uns hätte... da stellte sie mir zwei letzte Fragen und meinte, dass der Kontakt zu mir sie glücklich mache und ihr guttue...wtf?!

Sie wollte wissen, ob ihr erneuter Kontaktversuch zu mir falsch war und ob wir uns treffen könnten, wenn sie in meiner Nähe wäre und mir dann schreibt.
Zwei Tage sind seit meiner Antwort vergangen...und sie hat sie noch nicht einmal gelesen, nachdem sie unbedingt auf diese Fragen bestand.

Ich weiß nicht, was mein Unterbewusstsein sich erhofft hatte, wenn sie mich wieder kontaktiert. Und ich gebe auch zu, dass mich ihre zwei Fragen mega verwirrt haben... es herrscht einfach so unendlich viel Chaos bei mir, nach all dieser ganzen scheiß Wendung.
Aber zumindest weiß ich jetzt, dass der letzte Funke Hoffnung erlischt ist bei mir. Selbst, wenn sie sich je verliebt hätte oder verlieben würde...wer so oft und plötzlich seine Partnerinnen wechselt...so jemand kann nicht die Richtige für mich sein. Eine schmerzhafte Erkenntnis, die scheinbar nötig war, um mir die Augen endlich vollständig zu öffnen...

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Donnerstag, 11. Juli 2019
63
Was bleibt, ist die Hoffnung, irgendwann zu vergessen...

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Sonntag, 30. Juni 2019
... /62
Verrückt, dass ich um diese Uhrzeit an einem Sonntag einen Eintrag verfasse...liegt wohl daran, dass ich seit mehreren Stunden versuche zu schlafen und dabei total erfolglos bin, sodass ich es inzwischen aufgegeben habe, mir einen Kaffee kochte und meinen Laptop hochfuhr. Tja...und so sitze ich nun hier und tippe, was mir jetzt gerade so alles durch den Kopf geht, während ich beschloss, die Nacht dann einfach durchzumachen, wenn ich nicht einschlafen kann..

Es ist inzwischen 2,5 Monate her, seit ich das letzte Mal etwas von S. gehört habe. Krass, dass es schon beinahe ein Vierteljahr her ist... ich weiß auch nicht, warum ich ausgerechnet die letzten Tage wieder so viel an sie denken musste. Dabei war ich eigentlich viel abgelenkt und habe mich versucht, auf andere Sachen zu fokussieren. Wahrscheinlich ist es wohl hoffnungslos und ein kleiner Teil in mir wird diese Frau und das, was uns einmal verband, immer ein Stückchen vermissen..

Das winzig Positive daran ist immerhin, dass ich diesmal konsequent blieb, und sie nicht wieder kontaktiert habe, obwohl ich das das ein oder andere Mal echt wahnsinnig gern getan hätte. Keine Ahnung, aber wahrscheinlich hätte ich mir nach unserem letzten Telefonat irgendwie gewünscht, dass sie den Kontakt zu mir sucht und sich nach der Zeit kurz meldet, um mich vielleicht darüber zu informieren, wie es bei ihr und ihrer Baustelle läuft ... aber diese Erwartung oder Hoffnung auf eine kurze Meldung ihrerseits sollte ich wohl besser beiseiteschieben, da es ja doch nichts bringt, darauf zu warten. Zumal ich inzwischen bezweifle, dass sie etwas an sich oder ihrer derzeitigen Lebensweise versucht, auch nur ändern zu wollen. Aber das ist wohl eh nochmal ne ganze andere Sache...

Was es sonst noch so gibt? Zwecks Fahrschule bin ich nur noch genervt. Nachdem ich eigentlich schon beschlossen hatte, meine Fahrschule zu wechseln, erfuhr ich plötzlich mal so ganz nebenbei, dass mein Fahrlehrer mich bereits für die Prüfung bei der DEKRA angemeldet hatte. Also verwarf ich mein Vorhaben, da das ja auch nichts mehr gebracht hätte. Naja, das Einparken durfte ich dann zwar ein paar Mal dann noch bei meinem Fahrlehrer üben, aber da kamen leider wieder mal null Tipps oder Orientierungspunkte. Einfach nichts außer "Mach´s nochmal!" Irgendwann war ich so genervt, dass ich dann ohne Scheiß stundenlang Einparkvideos in YouTube angesehen hab, bis ich auch irgendwann von nem guten Onlinefahrschullehrer sogar Videos mit Korrigierzügen fand. Bei der letzten Fahrstunde versuchte ich das dann umzusetzen - und siehe da: Nachdem mein Fahrlehrer nur wieder nen dummen Spruch beim Einparken an einer Bordsteinkante raushaute, wandte ich gleich mal das vom Video an und stand dann wie ne 1. Mein Fahrlehrer war dann erstaunt, aber es kam nichts ...nicht mal der Hauch eines kleines Lobs oder so, nachdem er anfangs ja wieder nur nen dummen Kommentar machte. Naja...ein kleines Erfolgserlebnis war das Einparken nichtsdetsotrotz für mich :)
Viel nerviger war aber dann die Tatsache, dass ich inzwischen seit über 4 Wochen auf meinen Prüfungstermin warte - und als ich ihn am Freitag diesbezüglich wieder ansprach, weil er das selbst nie zur Sprache bringt, war seine Antwort ernsthaft: "Wir haben noch ein bisschen Zeit - der Termin wird wohl Ende Juli sein."
Ende Juli - wtf?! Dann hab ich insgesamt zwei Monate auf nen Prüfungstermin gewartet! Wenn man bedenkt, wann ich die Fahrschule anfing und die Theorie auf Anhieb bestand, deprimiert das einen echt, wie scheiße lang sich der ganze Führerscheinkram zieht... das nervt richtig -.-

Naja da muss ich wohl durch... genau wie durch die derzeitige Handballsituation. Wir haben zwei Neuzugänge, die echt total lieb sind, aber unsere "alten Hasen" und J. und ich stoßen momentan ziemlich aneinander. Mit Mädels bzw. Frauen zu trainieren, war ja schon immer temporär anstrengend - vor allem weil ich diese Zickereien null abkann, aber momentan herrschen totale Spannungen. Zum einen wird jede demokratische Mannschaftsentscheidung von einigen ständig hinterfragt und neu abgestimmt, woraufhin meine Zwillingsschwester und ich irgendwann nur noch genervt fragten, wozu wir überhaupt abstimmen, wer an einem bestimmten Turnier teilnehmen möchte, wenn am Ende doch eh beschlossen wird, noch 3x abzustimmen, um genügend zustandezubekommen, weil dann irgendwann wieder die Mitläufer, die erst abgesagt hatten, einknicken. Gestern war zum Beispiel dann eines dieser Turniere und nachdem erst zu wenige und dann notgedrungen mehr zusagten, sprangen kurzfristig wieder welche ab, sodass sie nur noch zu 7 waren. Und für diese haben sie dann aus dem Geld der Mannschaftskasse T-Shirts gekauft, die nur für dieses eine Turnier gedacht sind, obwohl es da keinen Dresscode oder so gibt und wir ausreichend an Trickots und Leibchen verfügen - das hat J. und mich mega genervt. Vor allem, weil für sowas dann Geld rausgeschmissen wird, aber wenn man dann mal Tape für die Mannschaft holen will, muss man sich ernsthaft blöd anmachen lassen und das auch noch rechtfertigen. Versteh mal da einer die Logik...
Ja und nachdem ich quasi ein Jahr lang die einzige Torhüterin war, haben sie unsere eigentlich beste Rückraumwerferin vor, für das Tor auszubilden. Nahm ich dann so hin, auch wenn ich das Ganze fragwürdig fand, aber mir soll´s recht sein. Bei einem Turnier vor ca. 2 Wochen hatten wir dann 6 kürzere Spiele. Nach dem vierten Spiel verletzte sich dann besagte Spielerin und humpelte vom Spielfeld runter, weil sie sich den Oberschenkel zerrte und bei ihrem Angriff doof aufkam. Kurz vor unserem fünften Spiel fragte mich dann plötzlich mein Trainer, ob ich ne Pause im Tor will und besagte verletzte Feldspielerin (die seit einigen Wochen fürs Tor ausgebildet wird) für mich ins Tor gehen soll. Meine Antwort war daraufhin dann nur irritiert, dass sie sich doch im letzten Spiel verletzt habe und ich bezweifle, dass sie überhaupt dann das nächste Spiel spielen sollte. Das war ernsthaft ne besorgte Aussage von mir - zumal das Ganze nur ein Spaßturnier war. Naja, B. zickte daraufhin übelst rum und meinte hinter meinem Rücken dann, dass ich etwas gegen sie hätte und sie deswegen schlechte Laune hätte. Das erfuhr ich dann nach dem Turnier durch meine Schwester. Ich dachte mir nur wtf?! Mal ehrlich, verstehe mal einer Frauen. Zumal sie sogar trotzdem dann im fünften Spiel ins Tor durfte, wo sie dann ne gequälte Figur gemacht hat. So geht das aber leider schon ne Weile bei uns beim Handball, dass da immer wieder die gleichen schlechte Stimmung aufbringen...

Auf Arbeit ist das leider auch derzeit so. Neben den Lästereien von zweier Kollegen abgesehen, kam noch hinzu, dass ich nun in eine Diskussion hineingezogen wurde mit der Aussage: "K. hat mir zugetragen, dass...."
Ich kam mir echt wie in nem falschen Film vor und stellte dann erstmal wütend klar, dass ich zu gar keinem hingegangen bin und dass ich das auch nicht in die Welt posaunt hätte, sondern das ein anderer war. Die Kollegin meldete sich daraufhin dann auch freiwillig und stellte das erst dann klar. Sowas regt mich echt auf, wenn da jemand Lügen verbreitet und dann auch noch auf mich schiebt! Vor allem, weil das quasi ne Beleidigung an meine Chefin war und die mich während der Dienstberatung dann die ganze Zeit mit ihren Blicken angeguckt hatte... doch als ich das dann richtiggestellt hatte, war alles wieder gut zwischen uns. Im Kollegium selbst kriselt es jedoch. Ich bin echt mal gespannt, ob die eine dort wirklich zwangsversetzt wird oder ob sich das wieder legt.
Auf jeden Fall nervt mich derzeit diese ganze negative Aura, der ich derzeit leider überall in meinem Umfeld ausgesetzt bin...

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Samstag, 1. Juni 2019
Düsseldorf, Wahlen, Herrentag & Co. /61
Hallo zusammen!
Tatsächlich war wieder total viel los in letzter Zeit.
Ich war eine Freundin erstmals in Düsseldorf besuchen und ich muss ehrlich sagen: Ich habe mich total in die Stadt verliebt :) Ich mag Großstädte ja eh und war auch schon in einigen, aber nachdem Hamburg mein klarer Favorit war, ist es nun wohl Düsseldorf :) Zufälligerweise war an dem Wochenende, an dem ich dort hinfuhr, Japantag, und demzufolge war da mega viel los. Die Leute waren aber sowas gut drauf und offen sowie tolerant ... das war echt schön zu erleben :) Ich gebe auch zu, dass ich keine Ahnung hatte, dass es in Deutschland allzu viele Japaner gibt - aber in Düsseldorf waren so viele - allein kulinarisch war das ein Wahnsinnsgenuss! :D Ich war an dem Wochenende auch echt jeden Tag japanisch essen, weil das so mega lecker und ausgewogen war. Auch die Stände waren ziemlich interessant - da gab es wirklich kulturelle Sachen und nicht nur "Fressbuden" - wie man es sonst leider zu den meisten Veranstaltungen nur noch kennt.

Auch der Ausblick aus dem Rheinturm war atemberaubend :D Wir waren da nachts oben und wir haben wirklich jede Minute da oben genossen :) Auch die Rheinpromenade war so riesig, dass unser Elbufer mit den wenigen Cafés und Strandbars echt dagegen einpacken kann.
Ja und als wir die Königsallee entlanggingen, kam ich mir echt wie im deutschen Mailand vor^^ Diese Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert und weiterzuempfehlen! :)

Desweiteren fanden ja die Wahlen erst kürzlich statt. Ich muss zugeben, dass ich da gefühlsmäßig gar nicht so genau weiß, wie ich das insgesamt sehe. Einerseits freut es mich total, dass die Grünen so viele Stimmen bei der Europawahl bekamen - ich selbst teile in vielerlei Hinsicht deren Ansichten und habe sie auch gewählt. Andererseits wurde ja auch viel über die AfD debattiert... und das ist tatsächlich die Partei, über die ich seit der Wahl viel nachgedacht habe. In Sachsen-Anhalt hat die CDU nur knapp gewonnen - sie hatten nur etwa 3% mehr Stimmen als die AfD. Und das macht mir echt Angst... auch die Grünen bekamen in meinem Bundesland nur knappe 10% und das ist auch das, was in einigen Zeitschriften dann erwähnt wurde - der Osten wählt die AfD in vielen Teilen und die Grünen nur so geringzählig und damit sei die Nation politisch wohl so gespaltet wie seit Langem nicht mehr. Einerseits stimmt es mich traurig, dass wir aus dem Osten teilweise so rassistisch und rechtsextrem dargestellt werden - andererseits befürchte ich, dass dieses Vorurteil in gewisser Weise wohl auf einige Ostdeutsche zutreffen mag...
Einen Tag nach der Wahl hatte ich beispielsweise Fahrschule und als mein Fahrlehrer und ich irgendwann auf das Thema "Wahl" zu sprechen kamen, haute er plötzlich raus: "Na dass die Grünen so viel Prozent bekamen... da können wir ja bald Angst haben, gar nicht mehr Auto fahren zu dürfen."
Gedanklich schüttelte ich nach so einer dummen und klischeehaften Aussage echt nur mit dem Kopf... und dann am Tag darauf kam echt noch ne Steigerung - diesmal aber von meinem Handballtrainer. Als er im Auto über die Wahl sprach, kamen auch nur abfällige Bemerkungen über die Grünenwähler, unter anderem: "Na diejenigen, die Grün wählen, sollten dann aber auch gefälligst ihr Auto stehen lassen und nur noch mit Fahrrad oder Bahn fahren." Wieder dachte ich mir innerlich nur "Wtf?! Fängt jetzt sogar mein eigentlich intellektueller Trainer an, solche Ansichten zu teilen und dann kam es noch krasser: "Und der Westen ist noch schlimmer. Die Feiglinge trauen sich nicht die AfD zu wählen und betiteln sogar deren Wähler als Nazis, dabei ist das genauso eine Partei, die demokratisch gewählt wurde." Da verschlug es mir dann echt die Sprache, weil ich das nie von diesem Menschen gedacht hätte, dass er so krass denkt. Er hat nen festen und gutbezahlten Job, eine Lehrerin als Frau und zwei Töchter, wovon eine derzeit ihr Polizeistudium macht. Er hat ein Haus und einen Pool und ihm geht es finanziell gut. Und meine Schwester und ich sind Halbvietnamesen, die er echt gern hat und die bei ihm Handball trainieren und dann haut er echt raus: "Wenn das so weitergeht, dann laufen hier irgendwann nur noch Ausländer rum. Meine Frau hat jetzt schon von 400 Kindern 200 mit Migrationshintergrund in der Grundschule. Und in Deutschland ist schon jeder achte mit Migrationshintergrund. In 20 - 30 Jahren leben hier mehr Ausländer als Deutsche und dann kracht es hier gewaltig. Das sehe ich jetzt schon kommen."

Es fielen noch viel mehr Sprüche, aber das traf tatsächlich den Kern seiner Denkweise und wohl auch Angst. Als ich irgendwann erwiderte, dass J. und ich im Grunde auch "Deutsche mit Migrationshintergrund" seien, kam sofort, dass wir nicht zählen und deutsch seien. Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll. Ich habe echt versucht, seine Denkweise zu verstehen. Teilweise kann ich das auch - im Grunde ist er nicht rassistisch oder so - er ist einer der liebsten Menschen, die ich kenne. Er hat einfach Angst, dass die Flüchtlinge, die dazugestoßen sind, sich abkapseln, kein deutsch lernen und ihre Religion mit aller Kraft bei uns durchsetzen wollen. Er meinte selbst zu mir, dass er überzeugter Atheist seien und jeder daran glauben sollte, woran er nunmal glaubt. Aber dass die Moslems wegen der Durchsetzung ihres Glaubens ihre eigenen Länder kaputtmachen und dadurch Kriege herrschen - und solche Leute, die ihren Glauben so rigoros mit aller Macht verbreiten wollen, nichts in unserem Land zu suchen hätten.
Irgendwie kann ich diese Angst und Sichtweise verstehen -andererseits stimmt es mich traurig, dass er fast alle Ausländer in diese Schublade steckt. Ich selbst bin Erzieher an einer Europaschule, die 40% Schüler mit Migrationshintergrund hat. Allein in meiner ersten Klasse sind 4 Syrer und diese Kinder sind ohne Scheiß die Fleißigsten und total lieb. Teilweise lesen sie am besten, obwohl sie erst seit 1-2 Jahren in DE leben und sie beherrschen auch die deutsche Sprache total gut. Die Mütter tragen auch Kopftücher, aber sie kommen trotzdem stets offen auf mich zu und fragen immer auch besorgt nach, ob ihr Kind in der Schule gut hinterherkommt und ob ich ihnen noch weitere Deutschbücher empfehlen könne. Die Kids spielen mit meinen deutschen und europäischen Kindern jeden Tag Fußball, malen und basteln so gerne wie die anderen und sind interessiert - da macht es mich echt wütend, dass viele Menschen im Vorfeld schon denken, dass solche Kinder nicht hier her gehören oder dass eh nichts aus denen wird und sie nur auf Kosten des Staates leben werden. Sowas ist totaler Bull Shit! Bis auf das Aussehen und den einen oder anderen Akzent, den man bei einigen heraushört, sind alle Menschen integrierbar. Ich verstehe diese engstirnige Denkweise so vieler Deutschen nicht...aber genug dazu, denn darüber könnte ich wohl noch Romane schreiben.
Das letzte erfreuliche bezüglich der Wahl: in meinem Stadtbezirk haben insgesamt die Grünen gewonnen - und der Osten macht zum Glück auch nur einen geringen Teil der gesamten Wahl in DE aus.

Nun zum Herrentag: Da war ich erstmals nicht im Park zum Grillen und Gruppentrinken, sondern mit meiner Schwester auf Radtour :) Wir sind gut 45km gefahren, waren in einem Dorf dann Eis essen und abends hatten wir dann noch ein bisschen bei ihr getrunken. War insgesamt echt schön :) Mal schauen, ob wir das nächsten Herrentag nochmal machen oder ob wir da dann doch lieber wieder mit unseren Freunden im Park grillen und Flunkyball spielen^^

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Montag, 20. Mai 2019
Berlin / 60
Hallo allerseits :)
Ich war letztens nach Jahren endlich mal wieder in Berlin mit meiner Schwester. Anlass war dabei ein Konzert, was ich J. zum Geburtstag geschenkt hatte und bei dem ich mich dann aufopfern musste, mitzugehen^^
War aber tatsächlich ganz gut, auch wenn ich mir das eher ihr zuliebe angehört hatte :)

Da das Konzert an einem Montagabend stattfand, hatte ich mir mit ihr freigenommen, sodass wir bis Dienstag in Berlin blieben. Das Hostel war so semi, aber für einen kurzen Aufenthalt ging es tatsächlich. Wir hatten auch fast die komplette Etage für uns :D Allerdings waren wir dafür ganz oben im vierten Stock mit endlosen Treppen, sodass ich schon beim Koffer hochschleppen zu J. meinte, dass wir dann lieber doch keine Kneipentour nach dem Konzert veranstalten ^^
Ansonsten fand ich die Gegend aber echt nicht schlecht :) Im Umkreis von einem Kilometer konnte man bestimmt ungelogen 100 Lokale finden - davon zwar zu 80% Asiaten, aber als Halbasiate fand ich das jetzt nicht schlimm^^
Richtung Alexanderplatz zum Shoppen ging es dann natürlich auch, aber ich muss zugeben: ich hatte Berlin tatsächlich schöner in Erinnerung. Wir haben ja in MD schon ziemlich viele Baustellen, aber dagegen ist das echt ein Witz :O Und tatsächlich waren da mehr Cafés und Restaurants sowie Baustellen als alles andere. Auch der Verkehr war die reinste Katastrophe. Den vierspurigen Kreisverkehr kannte ich noch von meiner damaligen Zeit in Berlin als Kind, aber ohne Übertreibung - in dieser Stadt würde ich nie auf die Idee kommen, nen Führerschein zu machen. Die Fahrrad- und Motorradfahrer fahren dort wie sie wollen und kreuz und quer. Kam mir echt so vor, als ob ich in Asien wäre, wo man als Passant einfach wagemutig über die Straße gehen muss. Anders kam man da wirklich nicht rüber. Die Autofahrer mussten sicher auch bei jedem Abbiegen 5 Schulterblicke machen und endlos lange warten, weil wirklich so viele Zweiräder unterwegs dort sind. Da waren J. und ich echt froh, als wir irgendwann mal die U-Bahn-Stationen erreicht hatten :D

Ansonsten waren die Menschen aber ganz Berlin-like richtig offen und höflich. Das, was meine Schwester und mich aber echt geschockt hatte, war die Tatsache, dass dort einige Betrunkene Menschen auf dem Boden lagen (was wohl in jeder größeren Stadt leider der Fall ist) und da so viele deutsche Menschen in unserem Alter waren, die dreisterweise hingegangen sind (wirklich auf eine Armlänge Abstand), ihre Handys rauszogen und Fotos sowie Videos machten. Sowas hab ich nicht mal in Hamburg bei den ganzen Obdachlosen und so gesehen und umso schockierter war ich, dass wir das in Berlin bestimmt 7x beobachten konnten. Einfach unbegreiflich...

Aber okay, nächste Woche fahren wir ne Freundin in Düsseldorf besuchen. Da kehrt vielleicht dann hoffentlich der Glaube an die Menschheit zurück.

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