Samstag, 9. August 2025
108/ Unerwartete Ereignisse
thereasonisyou, 19:35h
Wir hatten uns erneut getroffen. Nach meiner Arbeit am Mittag im Park bis nachts. Wir sind mit Picknickdecke und Snacks unterwegs spazieren gewesen, bis wir eine ruhige Stelle fanden und uns dort niederließen. Stundenlang sprachen wir und spielten zusammen. Irgendwann schenkte sie mir ein Pokémon-Pack, weil sie wusste, dass ich auf Arbeit eine Pokémon AG habe und ich in den Ferien von den Kindern derzeit täglich deshalb in Beschlag genommen werde.
Wir blieben quasi so lange, bis der Familienpark schloss und sind dann in ein Restaurant gefahren, um essen zu gehen. Sie wollte tatsächlich zu meinem Lieblingsjapaner und obwohl es in diesem eigentlich nahezu unmöglich ist, ohne Reservierung Freitagabend einen Tisch zu bekommen (auch wenn wir nur zu zweit waren), hatten wir Glück und kamen noch rein.
Bis spätabends waren wir dort. Ich bezahlte und dann fuhren wir zu ihr und spazierten wieder bis spät nachts und sahen uns auf der Drehscheibe die Sterne an.
Diesmal war der Himmel nicht so sternenklar, doch wir genossen trotzdem die Zeit.
Im Park bat sie mich mehrmals, ihr Rückenfreies Kleid abzusuchen und abzutasten, weil sie das Gefühl hatte, gestochen worden zu sein. Doch da war absolut nichts.
Im Restaurant hielt sie so oft meine Hand, als ich wegen des Kippeltisches kurzzeitig mehrmals reflexartig die dort stehende Kerze festhielt.
Beim Überqueren der Straßen (die komplett frei nachts waren) hielt sie stets meinen Rücken, um bei einem potentiell vorbeifahrenden Auto auf mich aufpassen zu können. Und auf der Drehscheibe rückte sie sofort näher, sobald sich unsere Arme mal nicht berührten.
An der Haustür verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung. Sie erhoffte sich mehr, das sah man in ihrem Blick.
Ich weiß nicht, was ich will. Ich bin absolut unentschlossen. Mein Kopf sagt mir, dass diese Frau zu jung für mich ist. Dass meine Prioritäten gerade ganz anders sind und dass meinerseits keine so tiefgehenden Gefühle sind. Ich weiß, dass sie mehr will. Das zeigt sie so offensichtlich. Irgendwie ist das Gefühl gut, weil es mich schmeichelt. Ich weiß, dass mega viele sie attraktiv finden und Annäherungsversuche machen. Teilweise stört mich das schon ein bisschen, aber ich weiß nicht, ob es der Hauch von Eifersucht bei mir ist oder eher mein Beschützerinstinkt, weil ich weiß, dass jene Personen sie oberflächlich nur als Sexobjekt ansehen und die falschen Intentionen hätten, sie sich beim Flirten oder bei deren Körperkontakt jedoch nicht richtig traut, „Nein“ bzw. „Stopp“ zu sagen…
Nachdem ich wieder zu Hause war, schrieb ich ihr, weil es ihr wichtig war, dass ich heil zu Hause ankomme. Wir schrieben noch ewig lange, obwohl wir bestimmt 11-12 Stunden miteinander verbrachten.
Als ich schließlich 4 Stunden später wieder zur Arbeit musste, fühlte ich mich absolut ausgelaugt und müde.
Zum Glück war Freitag und mein kurzer Spaziergang in der Pause gut, um wieder Kraft zu tanken.
Gegen Ende meiner Pause schrieb sie mir, dass sie im Tierheim war und eine Katze fand, in die sie sich absolut verliebte. Statt männlich und möglichst noch ein Kitten, war es eine 6-7 Jahre alte, weibliche Katze. Sie meinte, dass sie scheinbar wieder eine Schwäche für ältere Frauen habe und dass sie todunglücklich darüber sei, weil sie die Katze wohl nicht reservieren und in 3 Wochen (nach ihrem gebuchten Asienurlaub) abholen dürfe.
Ihr war zum Weinen zumute und ich konnte nicht anders, als ihr meine Hilfe anzubieten…
Ich fragte meine Chefin, ob ich meine Dienste zumindest bis vormittags in Homeoffice verlegen dürfte oder die nächsten 2-3 Wochen statt 30-45 Minuten Pause 1-1,5 Stunden nehmen dürfte und Minusstunden sammle.
Sie war so verständnisvoll für die von mir geschilderte Situation.
Tja…was soll ich sagen? Seitdem hantierte ich so krass in meiner Wohnung rum und mache so viele Möbelverrückungen, Kellerregalaufbauten und Reinigungsarbeiten wie ich in einem Jahr nicht gemacht habe.
Einfach, damit die Katze sich bei mir absolut wohlfühlen kann und L.den bestmöglichen Eindruck meiner Wohnung kriegt.
Es klingt verrückt, weil es so viele Pärchendinge zwischen uns gibt und ich normalerweise nie sowas getan hätte. Es fehlt tatsächlich nur noch das sexuell Körperliche zwischen uns, was ich bisher aber tunlichst und zum Glück erfolgreich vermeide.
Ich weiß nicht, wie lange ich noch standhaft bleibe. Irgendwie beruhigt es mich, dass ich weiß, dass sie nur Andeutungen macht und Hautkontakt sucht, aber ansonsten zu schüchtern ist, um selbst die Initiative zu ergreifen. Die Vernunft in mir atmet dadurch auf, denn ich weiß, dass ich zum Glück meine Triebe so gut im Griff habe, dass ich das einfach weiterhin meiden kann.
Gleichzeitig kommt jedoch das schlechte Gewissen in mir hoch, wie sehr und wie lange ich die Situation und ungeklärte Beziehung zwischen uns noch so aufrechterhalten kann… Ich weiß ja, dass sie mehr möchte und irgendwie fühlt es sich daher falsch an, sie „hinzuhalten“, auch wenn ich mehrfach ernst erklärte, dass ich solch einen Altersunterschied in einer Partnerschaft nicht eingehen würde. Ich sende halt irgendwie trotzdem widersprüchliche Signale, weil ich so viel Zeit mit ihr verbringe und trotzdem schon mehr als freundschaftliche Nähe zulasse…
Ich wünschte, ich wüsste selbst, was ich mir von dem Ganzen erhoffe…
Wir blieben quasi so lange, bis der Familienpark schloss und sind dann in ein Restaurant gefahren, um essen zu gehen. Sie wollte tatsächlich zu meinem Lieblingsjapaner und obwohl es in diesem eigentlich nahezu unmöglich ist, ohne Reservierung Freitagabend einen Tisch zu bekommen (auch wenn wir nur zu zweit waren), hatten wir Glück und kamen noch rein.
Bis spätabends waren wir dort. Ich bezahlte und dann fuhren wir zu ihr und spazierten wieder bis spät nachts und sahen uns auf der Drehscheibe die Sterne an.
Diesmal war der Himmel nicht so sternenklar, doch wir genossen trotzdem die Zeit.
Im Park bat sie mich mehrmals, ihr Rückenfreies Kleid abzusuchen und abzutasten, weil sie das Gefühl hatte, gestochen worden zu sein. Doch da war absolut nichts.
Im Restaurant hielt sie so oft meine Hand, als ich wegen des Kippeltisches kurzzeitig mehrmals reflexartig die dort stehende Kerze festhielt.
Beim Überqueren der Straßen (die komplett frei nachts waren) hielt sie stets meinen Rücken, um bei einem potentiell vorbeifahrenden Auto auf mich aufpassen zu können. Und auf der Drehscheibe rückte sie sofort näher, sobald sich unsere Arme mal nicht berührten.
An der Haustür verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung. Sie erhoffte sich mehr, das sah man in ihrem Blick.
Ich weiß nicht, was ich will. Ich bin absolut unentschlossen. Mein Kopf sagt mir, dass diese Frau zu jung für mich ist. Dass meine Prioritäten gerade ganz anders sind und dass meinerseits keine so tiefgehenden Gefühle sind. Ich weiß, dass sie mehr will. Das zeigt sie so offensichtlich. Irgendwie ist das Gefühl gut, weil es mich schmeichelt. Ich weiß, dass mega viele sie attraktiv finden und Annäherungsversuche machen. Teilweise stört mich das schon ein bisschen, aber ich weiß nicht, ob es der Hauch von Eifersucht bei mir ist oder eher mein Beschützerinstinkt, weil ich weiß, dass jene Personen sie oberflächlich nur als Sexobjekt ansehen und die falschen Intentionen hätten, sie sich beim Flirten oder bei deren Körperkontakt jedoch nicht richtig traut, „Nein“ bzw. „Stopp“ zu sagen…
Nachdem ich wieder zu Hause war, schrieb ich ihr, weil es ihr wichtig war, dass ich heil zu Hause ankomme. Wir schrieben noch ewig lange, obwohl wir bestimmt 11-12 Stunden miteinander verbrachten.
Als ich schließlich 4 Stunden später wieder zur Arbeit musste, fühlte ich mich absolut ausgelaugt und müde.
Zum Glück war Freitag und mein kurzer Spaziergang in der Pause gut, um wieder Kraft zu tanken.
Gegen Ende meiner Pause schrieb sie mir, dass sie im Tierheim war und eine Katze fand, in die sie sich absolut verliebte. Statt männlich und möglichst noch ein Kitten, war es eine 6-7 Jahre alte, weibliche Katze. Sie meinte, dass sie scheinbar wieder eine Schwäche für ältere Frauen habe und dass sie todunglücklich darüber sei, weil sie die Katze wohl nicht reservieren und in 3 Wochen (nach ihrem gebuchten Asienurlaub) abholen dürfe.
Ihr war zum Weinen zumute und ich konnte nicht anders, als ihr meine Hilfe anzubieten…
Ich fragte meine Chefin, ob ich meine Dienste zumindest bis vormittags in Homeoffice verlegen dürfte oder die nächsten 2-3 Wochen statt 30-45 Minuten Pause 1-1,5 Stunden nehmen dürfte und Minusstunden sammle.
Sie war so verständnisvoll für die von mir geschilderte Situation.
Tja…was soll ich sagen? Seitdem hantierte ich so krass in meiner Wohnung rum und mache so viele Möbelverrückungen, Kellerregalaufbauten und Reinigungsarbeiten wie ich in einem Jahr nicht gemacht habe.
Einfach, damit die Katze sich bei mir absolut wohlfühlen kann und L.den bestmöglichen Eindruck meiner Wohnung kriegt.
Es klingt verrückt, weil es so viele Pärchendinge zwischen uns gibt und ich normalerweise nie sowas getan hätte. Es fehlt tatsächlich nur noch das sexuell Körperliche zwischen uns, was ich bisher aber tunlichst und zum Glück erfolgreich vermeide.
Ich weiß nicht, wie lange ich noch standhaft bleibe. Irgendwie beruhigt es mich, dass ich weiß, dass sie nur Andeutungen macht und Hautkontakt sucht, aber ansonsten zu schüchtern ist, um selbst die Initiative zu ergreifen. Die Vernunft in mir atmet dadurch auf, denn ich weiß, dass ich zum Glück meine Triebe so gut im Griff habe, dass ich das einfach weiterhin meiden kann.
Gleichzeitig kommt jedoch das schlechte Gewissen in mir hoch, wie sehr und wie lange ich die Situation und ungeklärte Beziehung zwischen uns noch so aufrechterhalten kann… Ich weiß ja, dass sie mehr möchte und irgendwie fühlt es sich daher falsch an, sie „hinzuhalten“, auch wenn ich mehrfach ernst erklärte, dass ich solch einen Altersunterschied in einer Partnerschaft nicht eingehen würde. Ich sende halt irgendwie trotzdem widersprüchliche Signale, weil ich so viel Zeit mit ihr verbringe und trotzdem schon mehr als freundschaftliche Nähe zulasse…
Ich wünschte, ich wüsste selbst, was ich mir von dem Ganzen erhoffe…
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Sonntag, 3. August 2025
Sternennacht / 107
thereasonisyou, 00:34h
Sie hatte geweint. So doll…so voller Selbstzweifel.
Sie sprach so weinerlich am Telefon mit mir, sodass ich alles stehen und liegen ließ. Auch meine Vorsätze, auf Abstand zu gehen.
Ich fuhr sofort zu ihr. Bis eben. Bis eben sprachen wir, spazierten stundenlang draußen umher, machten wie verliebte Teenager im Dunkeln die Spielplätze unsicher. Es fühlte sich so frei und unbeschwert an.
Auf einer Nestschaukel lagen wir beide im Dunkeln und beobachteten die Sterne. Gelegentlich flogen Flugzeuge vorbei, was sie absolut liebt.
Dann ganz plötzlich sahen wir beide eine Sternschnuppe.
Als wir zu den nächsten Spielplätzen gingen, schaukelnd, rutschend und lachend, kamen und zwei Katzen entgegen. Eine war blitzschnell und kletterte den Baum hinauf. Eine weitere humpelte und hatte nur noch drei Beine.
Als wir schließlich auf einer Drehscheibe waren, legten wir uns irgendwann auf diese und beobachteten knapp eine Stunde den sternenklaren Himmel. Irgendwann fror sie, sodass ich uns mit meiner Regenjacke zudeckte.
Sie war richtig aufgeregt, als wir erneut eine Sternschnuppe entdeckten.
Sie sprach von uns beiden…von einer gemeinsamen Zukunft. Gemeinsame Haustiere…vielleicht die Verantwortung für ein gemeinsames Kind.
Als ich merkte, dass sie immer mehr fror, brachte ich sie nach Hause. Eigentlich wollte sie bleiben, doch man merkte, dass ihr ganzer Körper fror.
Als sie unsere Horoskope vorlas, stand in meinem, dass ich mehr über meine Gefühle reden sollte. Das betonte sie mehrmals, ließ mir aber trotzdem Freiraum.
Ich bin seit einigen Minuten zu Hause und sitze seitdem an diesem Text. Ich weiß nicht, was ich fühle. Es ist intensiv, ich spaziere mit anderen nie bis in die Nacht, ich beobachte nicht kuschelnd so ewig lang die Sterne.
Manchmal hat sie offensiv den Körperkontakt gesucht, doch ich weiß, dass sie zu schüchtern ist, um den nächsten Schritt zu wagen. Obwohl sie ihre Gefühle so offensichtlich zeigt. Sie strahlt so doll, wenn wir uns sehen oder auch hören. Ich will keine Herzen brechen. Ich will ihr nicht wehtun…Aber ich weiß, dass jetzt normalerweise schon längst der Zeitpunkt wäre, in dem ich fliehe, weil es mir zu viel wird…zu intensiv…
Sie sprach so weinerlich am Telefon mit mir, sodass ich alles stehen und liegen ließ. Auch meine Vorsätze, auf Abstand zu gehen.
Ich fuhr sofort zu ihr. Bis eben. Bis eben sprachen wir, spazierten stundenlang draußen umher, machten wie verliebte Teenager im Dunkeln die Spielplätze unsicher. Es fühlte sich so frei und unbeschwert an.
Auf einer Nestschaukel lagen wir beide im Dunkeln und beobachteten die Sterne. Gelegentlich flogen Flugzeuge vorbei, was sie absolut liebt.
Dann ganz plötzlich sahen wir beide eine Sternschnuppe.
Als wir zu den nächsten Spielplätzen gingen, schaukelnd, rutschend und lachend, kamen und zwei Katzen entgegen. Eine war blitzschnell und kletterte den Baum hinauf. Eine weitere humpelte und hatte nur noch drei Beine.
Als wir schließlich auf einer Drehscheibe waren, legten wir uns irgendwann auf diese und beobachteten knapp eine Stunde den sternenklaren Himmel. Irgendwann fror sie, sodass ich uns mit meiner Regenjacke zudeckte.
Sie war richtig aufgeregt, als wir erneut eine Sternschnuppe entdeckten.
Sie sprach von uns beiden…von einer gemeinsamen Zukunft. Gemeinsame Haustiere…vielleicht die Verantwortung für ein gemeinsames Kind.
Als ich merkte, dass sie immer mehr fror, brachte ich sie nach Hause. Eigentlich wollte sie bleiben, doch man merkte, dass ihr ganzer Körper fror.
Als sie unsere Horoskope vorlas, stand in meinem, dass ich mehr über meine Gefühle reden sollte. Das betonte sie mehrmals, ließ mir aber trotzdem Freiraum.
Ich bin seit einigen Minuten zu Hause und sitze seitdem an diesem Text. Ich weiß nicht, was ich fühle. Es ist intensiv, ich spaziere mit anderen nie bis in die Nacht, ich beobachte nicht kuschelnd so ewig lang die Sterne.
Manchmal hat sie offensiv den Körperkontakt gesucht, doch ich weiß, dass sie zu schüchtern ist, um den nächsten Schritt zu wagen. Obwohl sie ihre Gefühle so offensichtlich zeigt. Sie strahlt so doll, wenn wir uns sehen oder auch hören. Ich will keine Herzen brechen. Ich will ihr nicht wehtun…Aber ich weiß, dass jetzt normalerweise schon längst der Zeitpunkt wäre, in dem ich fliehe, weil es mir zu viel wird…zu intensiv…
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Mittwoch, 16. Juli 2025
105/ 2025 Endloser Nachtspaziergang
thereasonisyou, 01:59h
Ich bin eben zu Hause rein. Seit kurz vor 14 Uhr war ich bei dir. Ich habe deinen Vater kennengelernt und wir konnten ungelogen gute 8,5 Stunden miteinander reden. Du warst dabei, aber tatsächlich auch etwas erschöpft (und wohl auch leicht genervt, dass dein Dad mich so lange beansprucht hatte).
Nachdem ich spätabends irgendwie schaffte, deinen Dad in seiner Geschichte zu bremsen und mich zu verabschieden, sind du und ich noch draußen spazieren gegangen. Der Regen war vorbei, die Nacht sternenklar und die Luft absolut auflebend. Genau wie unser Gespräch. Wir sind so viele Runden gedreht, doch es fühlte sich nicht wie 2,5 Stunden an. Wir genossen die Zweisamkeit ohne deinen Dad, einfach nur auf uns und unser Gespräch fokussiert.
Der Nachtspaziergang fühlte sich endlos an - ganz leicht und unbeschwert, sodass man absolut die Zeit vergaß.
So langsam fange ich an, doch Gefühle zu entwickeln. Mehr als ich sollte, mehr als ich wollte. Einfach, weil wir in vielerlei Hinsicht so verschieden sind. Doch wir ähneln uns in so vielen Punkten auch, sodass man den Altersunterschied gar nicht so krass merkt. Schon verrückt.
Heute hab ich den Moment einfach genossen; morgen werde ich sicher darüber grübeln, was das zwischen uns ist und ob ich mehr zulassen kann.
Was ich jedoch felsenfest weiß: der endlos wirkende Nachtspaziergang tat auf jeden Fall gut :)
Nachdem ich spätabends irgendwie schaffte, deinen Dad in seiner Geschichte zu bremsen und mich zu verabschieden, sind du und ich noch draußen spazieren gegangen. Der Regen war vorbei, die Nacht sternenklar und die Luft absolut auflebend. Genau wie unser Gespräch. Wir sind so viele Runden gedreht, doch es fühlte sich nicht wie 2,5 Stunden an. Wir genossen die Zweisamkeit ohne deinen Dad, einfach nur auf uns und unser Gespräch fokussiert.
Der Nachtspaziergang fühlte sich endlos an - ganz leicht und unbeschwert, sodass man absolut die Zeit vergaß.
So langsam fange ich an, doch Gefühle zu entwickeln. Mehr als ich sollte, mehr als ich wollte. Einfach, weil wir in vielerlei Hinsicht so verschieden sind. Doch wir ähneln uns in so vielen Punkten auch, sodass man den Altersunterschied gar nicht so krass merkt. Schon verrückt.
Heute hab ich den Moment einfach genossen; morgen werde ich sicher darüber grübeln, was das zwischen uns ist und ob ich mehr zulassen kann.
Was ich jedoch felsenfest weiß: der endlos wirkende Nachtspaziergang tat auf jeden Fall gut :)
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Samstag, 19. April 2025
104/2025 Neue Erkenntnisse im Beruf und in der Gesellschaft
thereasonisyou, 15:09h
Es ist schon wieder viel zu lange her, dass ich hier schrieb. Ich gelobe mir daher echt Besserung, wieder öfter meine Gedanken hier niederzuschreiben. Manche Beiträge lasse ich zwar offline und schreibe sie nur für mich (daher manchmal auch eine andere Beitragsnummer oben), aber selbst die Offline-Beiträge ließ ich hier ziemlich schleifen.
Ich war tatsächlich zu faul, nochmal nachzuschauen, was überhaupt mein letzter Beitrag hier war, daher wiederholt sich vielleicht manches noch einmal. Aber egal, doppelt hält ja bekanntlich besser :D
Seit etwa einem Jahr hab ich ja inzwischen meinen Bachelorabschluss, auch wenn es da beim Kontrollieren und kurzfristigen Dozentenwechsel richtig viel Hin und Her gab und es daher zu vielen Komplikationen kam.
Seitem geht es beruflich tatsächlich krass bergauf. Das hat unter anderem damit was zu tun, dass ich seit letztem Sommer eine neue und tolle Leitung bekam, die riesiges Potenzial in mir sah und sieht. Das war tatsächlich etwas, womit ich nicht mehr in dieser Einrichtung gerechnet hatte und daher eigentlich schon aktiv auf neue Stellensuche war.
Unter anderem lag das daran, dass ich bis heute den Wechsel irgendwie bereue. Ich weiß nicht, ob es an der Konzeption liegt oder einfach auch am Klientelwechsel, keine Ahnung... aber im Brennpunkt war es so viel herzlicher, menschlicher und schöner mit den Kindern. Sie waren noch so richtig Kinder - herzlich, ehrlich und vor allem dankbar. Selbst diejenigen, die Unsinn gebaut haben. Da ließ es sich auf Vertrauensbasis arbeiten und da konnte ich mit vollster Leidenschaft und Herzblut Erzieherin sein. Für mich standen die Kinder dort immer an erster Stelle, noch vor meinem eigenen Befinden, und ich hätte und habe für diese Kinder echt alles gemacht und gegeben - als wäre es meine eigenen Kids. Das merkten sie auch und dementsprechend kam von ihnen und den Eltern auch so viel Dankbarkeit und Herzlichkeit zurück.
Anfang des Jahres traf ich einige meiner damaligen Schützlinge im Einkaufszentrum wieder. Sie waren da inzwischen in der sechsten Klasse und ich hatte sie 4-5 Jahre lang in der Grundschule begleitet. Wir unterhielten uns gut und sie hatten echt nochmal einen großen Sprung in den 1-2 Jahren gemacht, blickten aber noch immer positiv auf die Grundschulzeit zurück :)
In der anderen Arbeitsstätte hab ich eine zweite Klasse. Ich hab sie nicht eingeschult, aber ziemlich zügig dann in der ersten Klasse aufgrund eines Personalwechsels übernommen. Sie sind mir auch ans Herz gewachsen, aber es ist trotzdem täglich ein ziemlich nervenaufreibender Kampf. Nicht, weil ich nahezu täglich mit ihnen ins Gespräch gehen muss und sie noch große Ressourcen im harmonischer Umgang miteinander haben. Das ist gar nicht das größte Problem. Ich habe eher das Gefühl, dass ich nicht mehr so mit Herzblut dabei bin wie damals. Verrückt, denn das hätte ich nie gedacht. Ich hatte die Arbeit mit den Kindern bereits im FSJ geliebt und immer gern getan und das hatte sich durch Ausbildung, Studium und Berufspraxis wie ein roter Faden durchgezogen. Doch seit über einem Jahr ist irgendwie die Luft raus. Ich weiß nicht, ob es nur der Einrichtungswechsel und das andere Klientel ist (einfach weil die Eltern in der neuen Einrichtung in Teilen so unfassbar dreist und respektlos sind - ähnlich dann auch viele der Kids) oder ob es an sich die Rahmenbedingungen sind. In der alten Einrichtung war die Kooperation mit der Schule auf Augenhöhe und absolut herzlich. Hier haben ein Kollege und ich das Privileg, dass es mit unseren beiden Klassenlehrerinnen gut läuft, ansonsten hassen sich Schule und Hort und schieben sich gegenseitig den Schuh zu. Einfach traurig :(
Ich traf neulich die Schulsozialarbeiterin zufällig auf der Straße und wir quatschten 10 Minuten lang herzlich und vertrauensvoll, sodass ich sogar etwas zu spät zu meinem Termin kam. Aber da war einfach so viel Herzlichkeit und Interesse da, wie es dem anderen so erginge und was man jetzt tat, dass mir mein Termin in dem Moment echt egal war. Mir fehlt dieses Herzliche und Ungezwungene einfach. Es ist, als wäre ich inzwischen so krass gehemmt, was meiner eigentlichen Arbeitseinstellung und meinem Ideal überhaupt nicht entspricht...
Es ist nicht so, dass es mir gänzlich schlecht im neuen Hort geht. Verrückt, denn inzwischen bin ich dort seit der neuen Leitung und deren Vertrauen in mir stellvertretende Leitung. Ich bin dort Kinderschutzbeauftragte und sie gibt mir so viel Vertrauen und Verantwortung, sodass ich in meinem Potenzial erstmals das Gefühl habe, auf Arbeit so anerkannt zu werden. Sie hat mich wegen meines Engagements auch für ein ERASMUS-Projekt in Spanien angemeldet, wo ich dann durch Bildungsurlaub eine andere Schule besuchen kann, um mich auszutauschen. Sie durfte da eine Person aus dem Kollegium vorschlagen und hat ohne zu zögern dann mich beim Träger dafür eingetragen. Ich bin ihr für das Vertrauen und die neuen Aufgaben echt dankbar. Auch das Team ist an sich deutlich herzlicher und arbeitet komplett am Kind. Im alten Hort war es eher so, dass alle sich gegenseitig ausspielten, an ihre eigenen Vorteile dachten (während die Bedürfnisse der Kinder ganz zum Schluss erst kamen) und es dort mehrere Kleingruppen- und Lagerbildungen gab.
Da ist mein jetziges Team doch deutlich anders. Sie sind absolut harmoniebedürftig, was es für mich schwierig macht, mal mit jemandem dort in fachliche Diskussionen oder so zu gehen, weil sie einfach aufgrund ihres Harmoniebedürfnisses alles für sich behalten. Echt verrückt, der Kontrast.
Doch dafür sind die Abläufe dort sehr organisationslastig. Wir haben immer ein Walkie Talkie am Mann, auch während der pädagogischen Arbeit am Kind, was mich immens stört. Die Eltern sind zu 80% dabei, uns bzw. den Orga-Dienst stets damit zu beauftragen, ihr Kind zu suchen, weil sie zu bequem sind, selbst mal eine Treppe nach oben zu gehen, in den unteren Räumen nachzuschauen oder nach draußen auf den Hof zu gehen und selbst zu gucken. Ein Großteil kennt nicht mal die Räumlichkeiten, weil sie sich null damit beschäftigen oder sie aufgrund des Matsches nicht unseren Hof betreten wollen.
Es ist wie ein Rewe-Abholservice...sie kommen, stellen sich mit verschränkten Armen in den Eingangsbereich und erwarten dann, dass wir ihr Kind durchs Walkie Talkie ausrufen lassen oder überall suchen. Einige schaffen nicht einmal 2m bis zum ersten Raum, um eigenständig zu schauen. Das regt mich tierisch auf und ist im Team ein großer immer wiederkehrender Streitpunkt.
Dabei haben wir sogar im Eingangsbereich eine Magnettafel, in denen sich die Kinder selbstständig immer umstecken können, damit die Elternteile sie schneller finden würden. Aber trotzdem stößt man da auf so viel Respektlosigkeit und dreistes Verhalten. Ich bin ehrlich, das schaue ich mir seit 1,5 Jahren an und es wird gefühlt immer respektloser, was sich viele Eltern herausnehmen. Im anderen Hort halfen wir nie - wirklich nur, wenn jemand im Rollstuhl oder auf Krücken kam oder das Kind nach über 10 Minuten aktiver Suche nicht selbst fand. Da war das Gelände sogar noch größer als jetzt.
Schon verrückt, wie unterschiedlich das in den Einrichtungen ist und wie anders Eltern ticken können. Wären es bloß wenige Ausnahmen, würde ich das ja verkraften können, aber es sind echt so krass viele... und das Schlimme ist, wenn du nicht sofort beim Suchen hilfst, weil du zunächst im höflichen Ton auf die Magnettafel und das Konzept verweist und deine Aufsichtspflicht der anderen Kinder nachgehen musst, gibt es zig Eltern, die daraufhin dann eine Beschwerde über einen schreiben. Das ist echt so unfassbar... meine Schwester, die ebenfalls Erzieherin ist, glaubt mir das immer nicht, wenn ich davon berichte und sie merkt, wie oft das in unserer Einrichtung passiert. Für sie ist das unvorstellbar. War es für mich vorher auch, bis ich es regelmäßig in der Praxis miterlebt habe...
Einige meiner Kollegen und Kolleginnen schieben es auf Nachwirkungen von Corona, doch da ich auch in dem alten Hort während der Corona-Welle arbeitete und es dort anders war und ist, lehne ich diese Begründung oder eher "Ausrede" völlig ab. Es ist so krass, wie die Erwartungen einiger Eltern oder auch Menschen im Allgemeinen immer größer werden und wie viel jene fordern, ohne etwas dafür zu tun. Die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung geht irgendwie immer mehr zurück, stattdessen steigt deren Frust und sie suchen die Fehler und Schuld bei anderen, um dort den Sündenbock zu finden. Das spiegelt sich irgendwie ja in der ganzen Gesellschaft wider, was man auch anhand der Wahlergebnisse und Politikverdrossenheit sieht. Speziell hier in Sachsen-Anhalt...
Ich kann nur hoffen, dass meine Motivation und Liebe zum Beruf wiederkommt, denn wenn sie weiterhin so bleibt oder sogar noch weiter sinkt, sehe ich mich leider nicht mehr lange in dem Beruf.
Richtig erschreckend, denn vor 1,5 Jahren hätte ich noch meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass ich mit Herzblut weiterhin als Erzieherin arbeiten werde...
Ich war tatsächlich zu faul, nochmal nachzuschauen, was überhaupt mein letzter Beitrag hier war, daher wiederholt sich vielleicht manches noch einmal. Aber egal, doppelt hält ja bekanntlich besser :D
Seit etwa einem Jahr hab ich ja inzwischen meinen Bachelorabschluss, auch wenn es da beim Kontrollieren und kurzfristigen Dozentenwechsel richtig viel Hin und Her gab und es daher zu vielen Komplikationen kam.
Seitem geht es beruflich tatsächlich krass bergauf. Das hat unter anderem damit was zu tun, dass ich seit letztem Sommer eine neue und tolle Leitung bekam, die riesiges Potenzial in mir sah und sieht. Das war tatsächlich etwas, womit ich nicht mehr in dieser Einrichtung gerechnet hatte und daher eigentlich schon aktiv auf neue Stellensuche war.
Unter anderem lag das daran, dass ich bis heute den Wechsel irgendwie bereue. Ich weiß nicht, ob es an der Konzeption liegt oder einfach auch am Klientelwechsel, keine Ahnung... aber im Brennpunkt war es so viel herzlicher, menschlicher und schöner mit den Kindern. Sie waren noch so richtig Kinder - herzlich, ehrlich und vor allem dankbar. Selbst diejenigen, die Unsinn gebaut haben. Da ließ es sich auf Vertrauensbasis arbeiten und da konnte ich mit vollster Leidenschaft und Herzblut Erzieherin sein. Für mich standen die Kinder dort immer an erster Stelle, noch vor meinem eigenen Befinden, und ich hätte und habe für diese Kinder echt alles gemacht und gegeben - als wäre es meine eigenen Kids. Das merkten sie auch und dementsprechend kam von ihnen und den Eltern auch so viel Dankbarkeit und Herzlichkeit zurück.
Anfang des Jahres traf ich einige meiner damaligen Schützlinge im Einkaufszentrum wieder. Sie waren da inzwischen in der sechsten Klasse und ich hatte sie 4-5 Jahre lang in der Grundschule begleitet. Wir unterhielten uns gut und sie hatten echt nochmal einen großen Sprung in den 1-2 Jahren gemacht, blickten aber noch immer positiv auf die Grundschulzeit zurück :)
In der anderen Arbeitsstätte hab ich eine zweite Klasse. Ich hab sie nicht eingeschult, aber ziemlich zügig dann in der ersten Klasse aufgrund eines Personalwechsels übernommen. Sie sind mir auch ans Herz gewachsen, aber es ist trotzdem täglich ein ziemlich nervenaufreibender Kampf. Nicht, weil ich nahezu täglich mit ihnen ins Gespräch gehen muss und sie noch große Ressourcen im harmonischer Umgang miteinander haben. Das ist gar nicht das größte Problem. Ich habe eher das Gefühl, dass ich nicht mehr so mit Herzblut dabei bin wie damals. Verrückt, denn das hätte ich nie gedacht. Ich hatte die Arbeit mit den Kindern bereits im FSJ geliebt und immer gern getan und das hatte sich durch Ausbildung, Studium und Berufspraxis wie ein roter Faden durchgezogen. Doch seit über einem Jahr ist irgendwie die Luft raus. Ich weiß nicht, ob es nur der Einrichtungswechsel und das andere Klientel ist (einfach weil die Eltern in der neuen Einrichtung in Teilen so unfassbar dreist und respektlos sind - ähnlich dann auch viele der Kids) oder ob es an sich die Rahmenbedingungen sind. In der alten Einrichtung war die Kooperation mit der Schule auf Augenhöhe und absolut herzlich. Hier haben ein Kollege und ich das Privileg, dass es mit unseren beiden Klassenlehrerinnen gut läuft, ansonsten hassen sich Schule und Hort und schieben sich gegenseitig den Schuh zu. Einfach traurig :(
Ich traf neulich die Schulsozialarbeiterin zufällig auf der Straße und wir quatschten 10 Minuten lang herzlich und vertrauensvoll, sodass ich sogar etwas zu spät zu meinem Termin kam. Aber da war einfach so viel Herzlichkeit und Interesse da, wie es dem anderen so erginge und was man jetzt tat, dass mir mein Termin in dem Moment echt egal war. Mir fehlt dieses Herzliche und Ungezwungene einfach. Es ist, als wäre ich inzwischen so krass gehemmt, was meiner eigentlichen Arbeitseinstellung und meinem Ideal überhaupt nicht entspricht...
Es ist nicht so, dass es mir gänzlich schlecht im neuen Hort geht. Verrückt, denn inzwischen bin ich dort seit der neuen Leitung und deren Vertrauen in mir stellvertretende Leitung. Ich bin dort Kinderschutzbeauftragte und sie gibt mir so viel Vertrauen und Verantwortung, sodass ich in meinem Potenzial erstmals das Gefühl habe, auf Arbeit so anerkannt zu werden. Sie hat mich wegen meines Engagements auch für ein ERASMUS-Projekt in Spanien angemeldet, wo ich dann durch Bildungsurlaub eine andere Schule besuchen kann, um mich auszutauschen. Sie durfte da eine Person aus dem Kollegium vorschlagen und hat ohne zu zögern dann mich beim Träger dafür eingetragen. Ich bin ihr für das Vertrauen und die neuen Aufgaben echt dankbar. Auch das Team ist an sich deutlich herzlicher und arbeitet komplett am Kind. Im alten Hort war es eher so, dass alle sich gegenseitig ausspielten, an ihre eigenen Vorteile dachten (während die Bedürfnisse der Kinder ganz zum Schluss erst kamen) und es dort mehrere Kleingruppen- und Lagerbildungen gab.
Da ist mein jetziges Team doch deutlich anders. Sie sind absolut harmoniebedürftig, was es für mich schwierig macht, mal mit jemandem dort in fachliche Diskussionen oder so zu gehen, weil sie einfach aufgrund ihres Harmoniebedürfnisses alles für sich behalten. Echt verrückt, der Kontrast.
Doch dafür sind die Abläufe dort sehr organisationslastig. Wir haben immer ein Walkie Talkie am Mann, auch während der pädagogischen Arbeit am Kind, was mich immens stört. Die Eltern sind zu 80% dabei, uns bzw. den Orga-Dienst stets damit zu beauftragen, ihr Kind zu suchen, weil sie zu bequem sind, selbst mal eine Treppe nach oben zu gehen, in den unteren Räumen nachzuschauen oder nach draußen auf den Hof zu gehen und selbst zu gucken. Ein Großteil kennt nicht mal die Räumlichkeiten, weil sie sich null damit beschäftigen oder sie aufgrund des Matsches nicht unseren Hof betreten wollen.
Es ist wie ein Rewe-Abholservice...sie kommen, stellen sich mit verschränkten Armen in den Eingangsbereich und erwarten dann, dass wir ihr Kind durchs Walkie Talkie ausrufen lassen oder überall suchen. Einige schaffen nicht einmal 2m bis zum ersten Raum, um eigenständig zu schauen. Das regt mich tierisch auf und ist im Team ein großer immer wiederkehrender Streitpunkt.
Dabei haben wir sogar im Eingangsbereich eine Magnettafel, in denen sich die Kinder selbstständig immer umstecken können, damit die Elternteile sie schneller finden würden. Aber trotzdem stößt man da auf so viel Respektlosigkeit und dreistes Verhalten. Ich bin ehrlich, das schaue ich mir seit 1,5 Jahren an und es wird gefühlt immer respektloser, was sich viele Eltern herausnehmen. Im anderen Hort halfen wir nie - wirklich nur, wenn jemand im Rollstuhl oder auf Krücken kam oder das Kind nach über 10 Minuten aktiver Suche nicht selbst fand. Da war das Gelände sogar noch größer als jetzt.
Schon verrückt, wie unterschiedlich das in den Einrichtungen ist und wie anders Eltern ticken können. Wären es bloß wenige Ausnahmen, würde ich das ja verkraften können, aber es sind echt so krass viele... und das Schlimme ist, wenn du nicht sofort beim Suchen hilfst, weil du zunächst im höflichen Ton auf die Magnettafel und das Konzept verweist und deine Aufsichtspflicht der anderen Kinder nachgehen musst, gibt es zig Eltern, die daraufhin dann eine Beschwerde über einen schreiben. Das ist echt so unfassbar... meine Schwester, die ebenfalls Erzieherin ist, glaubt mir das immer nicht, wenn ich davon berichte und sie merkt, wie oft das in unserer Einrichtung passiert. Für sie ist das unvorstellbar. War es für mich vorher auch, bis ich es regelmäßig in der Praxis miterlebt habe...
Einige meiner Kollegen und Kolleginnen schieben es auf Nachwirkungen von Corona, doch da ich auch in dem alten Hort während der Corona-Welle arbeitete und es dort anders war und ist, lehne ich diese Begründung oder eher "Ausrede" völlig ab. Es ist so krass, wie die Erwartungen einiger Eltern oder auch Menschen im Allgemeinen immer größer werden und wie viel jene fordern, ohne etwas dafür zu tun. Die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung geht irgendwie immer mehr zurück, stattdessen steigt deren Frust und sie suchen die Fehler und Schuld bei anderen, um dort den Sündenbock zu finden. Das spiegelt sich irgendwie ja in der ganzen Gesellschaft wider, was man auch anhand der Wahlergebnisse und Politikverdrossenheit sieht. Speziell hier in Sachsen-Anhalt...
Ich kann nur hoffen, dass meine Motivation und Liebe zum Beruf wiederkommt, denn wenn sie weiterhin so bleibt oder sogar noch weiter sinkt, sehe ich mich leider nicht mehr lange in dem Beruf.
Richtig erschreckend, denn vor 1,5 Jahren hätte ich noch meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass ich mit Herzblut weiterhin als Erzieherin arbeiten werde...
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Sonntag, 3. November 2024
103/2024
thereasonisyou, 12:29h
Verrückt, wie schnell das Jahr mal wieder an einem vorbeizieht. Noch knapp zwei Monate, dann ist auch 2024 schon wieder vorbei.
Während man selbst immer älter wird und das Umfeld um einen sich immer mehr verändert, hab ich das Gefühl, dass ich irgendwie stagniere. So richtig angekommen, bin ich nicht, und um ehrlich zu sein, weiß ich auch noch gar nicht so genau, wo ich überhaupt ankommen möchte.
Die Zeit rast an einem vorbei, doch ich selbst bleibe irgendwie stehen. Eigentlich klingt es verrückt. Bin ich dieses Jahr schließlich mit meinem Bachelorabschluss ein Stück vorangekommen und erfolgreich gewesen. Der Titel war für mich bestimmt. Nicht, um plötzlich einen neuen Karriereweg einzuschlagen, sondern eher, um mich selbst einfach weiterzubilden und dadurch zu wachsen. In gewisser Weise ist mir das auch gelungen, weil ich mir selbst beweisen konnte, wie viel Potenzial in mir steckt.
Zu Abiturzeiten war das alles noch in den Sternen mit dem Studieren. Nicht, weil ich nichts konnte - sondern eher, weil ich nicht die große Ambition hatte, das möglichst Beste aus mir herauszuholen. Vielleicht fehlten auch die Möglichkeiten dazu. Vielmehr war ich froh, überhaupt Abitur zu machen, wenn man bedenkt, aus welchem Elternhaus ich kam und welche finanziellen Mittel wir hatten oder eben auch nicht. Dafür, dass ich damals mit meiner Zwillingsschwester quasi keinen richtigen Internetzugriff hatte, hatten wir tatsächlich das Beste draus gemacht.
Seit der Berufsschule stieg dann die Motivation. Wahrscheinlich, weil ich durch mein FSJ unbedingt wieder mit Kindern arbeiten wollte und mich daher echt reinkniete. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich finanziell sparsam genug war, dass ich es schaffte, irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen und in gewisser Weise dadurch auch Chancengleichheit herrschte. Ich hatte plötzlich Internet, hatte Möglichkeiten, Blätter auszudrucken und mich mit Mischülern auszutauschen, um mich voll und ganz auf die Ausbildung zu konzentrieren. Trotz Nebenjob und dem Handball war der Ausbildungskram absolut legitim, nebenbei noch erledigen zu können. Ich musste nicht mehr 200% in etwas reinstecken, um mittelmäßige Leistung zu erbringen, wofür andere aufgrund ihrer Mittel vielleicht nur 50% reinstecken mussten.
So war es auch im Studium. Letztlich schaffte ich es, Studienjahrgangsbeste zu sein, obwohl ich im Vergleich zu vielen anderen keinerlei Leitungserfahrung mitbringen konnte. Dadurch hatte ich insgesamt vielleicht weniger Stress als so manch anderer, aber den Einrichtungswechsel und meine Magenprobleme während des Studiums konnte ich dennnoch irgendwie meistern.
Zurück zum Eigentlichen...ich habe erfolgreich studiert und hatte mit unserer neuen Leitung im Hort ein super tolles Jahresgespräch. Als Kinderschutzbeauftragte, inzwischen auch Kindheitspädagogin, und irgendwie auch rechten Hand der neuen Leitung hab ich eigentlich einen riesigen Sprung geschafft.
Nichtsdestotrotz hab ich das Gefühl, nicht voranzukommen. Einfach auch im Privaten. Während ich dieses Jahr auf drei wunderschönen Hochzeiten von absoluten Herzensmenschen war, scheine ich nicht weiterzukommen. Ich weiß, ich bin noch keine 30 und ich hab eigentlich noch mein ganzes Leben vor mir, trotzdem scheine ich dahingehend allmählich die Hoffnung zu verlieren, dass ich da vorankomme. Ich weiß, dass man keine Partnerschaft braucht, um glücklich zu sein. Ich selbst hab den Anspruch, dass man schon vorher zufrieden mit sich und seinem Leben sein muss, denn Glück sollte nicht in Co-Abhängigkeit einer Beziehung sein. Diese Einstellung hab ich fest manifestiert und ich halte sie tatsächlich auch für die einzig langfristig gesunde Einstellung. Nichtsdestotrotz hab ich das Gefühl, dass was fehlt. Vielleicht auch nur ein weiteres Ziel, nachdem ich mein letztes mit dem Bachelorabschluss gemeistert hab? Ich weiß es nicht...ich versuche noch, es herauszufinden...
Während man selbst immer älter wird und das Umfeld um einen sich immer mehr verändert, hab ich das Gefühl, dass ich irgendwie stagniere. So richtig angekommen, bin ich nicht, und um ehrlich zu sein, weiß ich auch noch gar nicht so genau, wo ich überhaupt ankommen möchte.
Die Zeit rast an einem vorbei, doch ich selbst bleibe irgendwie stehen. Eigentlich klingt es verrückt. Bin ich dieses Jahr schließlich mit meinem Bachelorabschluss ein Stück vorangekommen und erfolgreich gewesen. Der Titel war für mich bestimmt. Nicht, um plötzlich einen neuen Karriereweg einzuschlagen, sondern eher, um mich selbst einfach weiterzubilden und dadurch zu wachsen. In gewisser Weise ist mir das auch gelungen, weil ich mir selbst beweisen konnte, wie viel Potenzial in mir steckt.
Zu Abiturzeiten war das alles noch in den Sternen mit dem Studieren. Nicht, weil ich nichts konnte - sondern eher, weil ich nicht die große Ambition hatte, das möglichst Beste aus mir herauszuholen. Vielleicht fehlten auch die Möglichkeiten dazu. Vielmehr war ich froh, überhaupt Abitur zu machen, wenn man bedenkt, aus welchem Elternhaus ich kam und welche finanziellen Mittel wir hatten oder eben auch nicht. Dafür, dass ich damals mit meiner Zwillingsschwester quasi keinen richtigen Internetzugriff hatte, hatten wir tatsächlich das Beste draus gemacht.
Seit der Berufsschule stieg dann die Motivation. Wahrscheinlich, weil ich durch mein FSJ unbedingt wieder mit Kindern arbeiten wollte und mich daher echt reinkniete. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich finanziell sparsam genug war, dass ich es schaffte, irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen und in gewisser Weise dadurch auch Chancengleichheit herrschte. Ich hatte plötzlich Internet, hatte Möglichkeiten, Blätter auszudrucken und mich mit Mischülern auszutauschen, um mich voll und ganz auf die Ausbildung zu konzentrieren. Trotz Nebenjob und dem Handball war der Ausbildungskram absolut legitim, nebenbei noch erledigen zu können. Ich musste nicht mehr 200% in etwas reinstecken, um mittelmäßige Leistung zu erbringen, wofür andere aufgrund ihrer Mittel vielleicht nur 50% reinstecken mussten.
So war es auch im Studium. Letztlich schaffte ich es, Studienjahrgangsbeste zu sein, obwohl ich im Vergleich zu vielen anderen keinerlei Leitungserfahrung mitbringen konnte. Dadurch hatte ich insgesamt vielleicht weniger Stress als so manch anderer, aber den Einrichtungswechsel und meine Magenprobleme während des Studiums konnte ich dennnoch irgendwie meistern.
Zurück zum Eigentlichen...ich habe erfolgreich studiert und hatte mit unserer neuen Leitung im Hort ein super tolles Jahresgespräch. Als Kinderschutzbeauftragte, inzwischen auch Kindheitspädagogin, und irgendwie auch rechten Hand der neuen Leitung hab ich eigentlich einen riesigen Sprung geschafft.
Nichtsdestotrotz hab ich das Gefühl, nicht voranzukommen. Einfach auch im Privaten. Während ich dieses Jahr auf drei wunderschönen Hochzeiten von absoluten Herzensmenschen war, scheine ich nicht weiterzukommen. Ich weiß, ich bin noch keine 30 und ich hab eigentlich noch mein ganzes Leben vor mir, trotzdem scheine ich dahingehend allmählich die Hoffnung zu verlieren, dass ich da vorankomme. Ich weiß, dass man keine Partnerschaft braucht, um glücklich zu sein. Ich selbst hab den Anspruch, dass man schon vorher zufrieden mit sich und seinem Leben sein muss, denn Glück sollte nicht in Co-Abhängigkeit einer Beziehung sein. Diese Einstellung hab ich fest manifestiert und ich halte sie tatsächlich auch für die einzig langfristig gesunde Einstellung. Nichtsdestotrotz hab ich das Gefühl, dass was fehlt. Vielleicht auch nur ein weiteres Ziel, nachdem ich mein letztes mit dem Bachelorabschluss gemeistert hab? Ich weiß es nicht...ich versuche noch, es herauszufinden...
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