Donnerstag, 16. Oktober 2025
Paradox /112
Sie ist komplett anders. Ihre Chat-Einstellungen, ihr Desinteresse, ihr plötzlicher Egoismus. Und vor allem scheint sie nun erstmals unehrlich zu mir zu sein. Oder ist das jetzt ihr wahres Gesicht und das davor war alles falsch? Es ist absolut verwirrend… ehrlicherweise fühlt es sich wie pure Ausnutzung an. Warum, kann ich mir nicht erklären, denn den Nutzen hätte sie längst schon vorher gehabt, sodass so vieles unnötig gewesen wäre.
Es scheint mir so paradox und tatsächlich stimmt es mich traurig und wütend zugleich. Einfach, weil ich nicht verstehe, warum sie nicht ehrlich ist.
Ich dachte wirklich, dass ich sie ziemlich gut kennen würde. Einfach, weil wir so krass ehrliche Gespräche geführt hatten und schon so intim waren. Scheinbar lag ich absolut falsch…

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Dienstag, 7. Oktober 2025
Unverständnis /111
Sie verwirrt mich so krass. Ich weiß, bei ihr ist viel los und sie tickt allgemein vom Denken her und so völlig anders. Nichtsdestotrotz blicke ich null bei ihr durch.
Ihre Eltern zwangen sie, die Katze wieder wegzugeben. Sie gab kleinbei…kampflos, vielleicht auch machtlos? Ich weiß es nicht. Für mich klingt es so hingenommen, ohne etwas daran ändern zu wollen. Sie resigniert wohl immer so schnell…
Ich weiß nicht, was ich von so einem Charakterzug halten soll. Ich finde es traurig, dass sie sich alles gefallen lässt. Dass sie nicht nein sagen kann.
Sie teilte mir die Nachricht weinend am Telefon mit. Ich war gerade unterwegs und konnte daher nicht zu ihr fahren.
Am Telefon klang sie noch so anders mir gegenüber. So, wie ich sie die letzten Wochen und Monate über intensiver kennengelernt hatte.
Inzwischen ist es verdammt komisch geworden. Wir gehen beide irgendwie auf Abstand, sie noch mehr als ich.
Keine Ahnung, was ich davon halten soll…

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Sonntag, 21. September 2025
So viel zugelassene Nähe von mir /110
An ihrem Geburtstag war ich letzte Woche Freitag bei ihr. Ich lernte dort S.kennen und eine komplett andere Seite von L. Kichernd, Insiderwitze, einfach Verhalten, was mehr ihrem Alter entspricht.

Sonntag, Montag und Dienstag war ich dann von mittags bzw. spät nachmittags bis nachts bei ihr. Von Dienstag zum Mittwoch sogar bis 7 Uhr morgens, obwohl ich davor die Tage schon kaum Schlaf hatte und an dem Tag dann 9.30 Uhr zur Logopädie und anschließend gleich zur Arbeit musste.
Gestern war ich auch wieder von nachmittags bis nachts bei ihr. An den 4 Tagen bzw. Nächten hatten wir so krass viel Körperkontakt. Normalerweise lasse ich nicht so viel Nähe zu. Händchenhalten, die Finger ineinander verschränken, sich am Rücken des anderen herankuscheln und sich auch so in den Armen des anderen zu legen…das ist so ungewohnt und neu für mich. Speziell Dienstagnacht und gestern ging der Körperkontakt und das Kuscheln jedoch von mir aus.
Es fühlt sich gut an. Es fühlt sich inzwischen auch so vertraut bei L.an. Ich kann nahezu gar nicht genug davon kriegen. Es ist so krass surreal, wie sehr sich das die letzten Wochen geändert hat. Ich weiß vom Kopf her, dass es nicht richtig ist. Vor allem, weil sich das jetzt schon über mehrere Monate hinzieht und sie auf jeden Fall den nächsten Schritt will. Daher sollte ich eigentlich einen Cut setzen, um dem ein Ende zu setzen.
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich egoistisch trotzdem wieder an ihren Rücken gekuschelt liegen, den Arm um sie legen und die Nähe zu ihr genießen…

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Samstag, 9. August 2025
108/ Unerwartete Ereignisse
Wir hatten uns erneut getroffen. Nach meiner Arbeit am Mittag im Park bis nachts. Wir sind mit Picknickdecke und Snacks unterwegs spazieren gewesen, bis wir eine ruhige Stelle fanden und uns dort niederließen. Stundenlang sprachen wir und spielten zusammen. Irgendwann schenkte sie mir ein Pokémon-Pack, weil sie wusste, dass ich auf Arbeit eine Pokémon AG habe und ich in den Ferien von den Kindern derzeit täglich deshalb in Beschlag genommen werde.

Wir blieben quasi so lange, bis der Familienpark schloss und sind dann in ein Restaurant gefahren, um essen zu gehen. Sie wollte tatsächlich zu meinem Lieblingsjapaner und obwohl es in diesem eigentlich nahezu unmöglich ist, ohne Reservierung Freitagabend einen Tisch zu bekommen (auch wenn wir nur zu zweit waren), hatten wir Glück und kamen noch rein.
Bis spätabends waren wir dort. Ich bezahlte und dann fuhren wir zu ihr und spazierten wieder bis spät nachts und sahen uns auf der Drehscheibe die Sterne an.
Diesmal war der Himmel nicht so sternenklar, doch wir genossen trotzdem die Zeit.

Im Park bat sie mich mehrmals, ihr Rückenfreies Kleid abzusuchen und abzutasten, weil sie das Gefühl hatte, gestochen worden zu sein. Doch da war absolut nichts.
Im Restaurant hielt sie so oft meine Hand, als ich wegen des Kippeltisches kurzzeitig mehrmals reflexartig die dort stehende Kerze festhielt.
Beim Überqueren der Straßen (die komplett frei nachts waren) hielt sie stets meinen Rücken, um bei einem potentiell vorbeifahrenden Auto auf mich aufpassen zu können. Und auf der Drehscheibe rückte sie sofort näher, sobald sich unsere Arme mal nicht berührten.

An der Haustür verabschiedeten wir uns mit einer Umarmung. Sie erhoffte sich mehr, das sah man in ihrem Blick.

Ich weiß nicht, was ich will. Ich bin absolut unentschlossen. Mein Kopf sagt mir, dass diese Frau zu jung für mich ist. Dass meine Prioritäten gerade ganz anders sind und dass meinerseits keine so tiefgehenden Gefühle sind. Ich weiß, dass sie mehr will. Das zeigt sie so offensichtlich. Irgendwie ist das Gefühl gut, weil es mich schmeichelt. Ich weiß, dass mega viele sie attraktiv finden und Annäherungsversuche machen. Teilweise stört mich das schon ein bisschen, aber ich weiß nicht, ob es der Hauch von Eifersucht bei mir ist oder eher mein Beschützerinstinkt, weil ich weiß, dass jene Personen sie oberflächlich nur als Sexobjekt ansehen und die falschen Intentionen hätten, sie sich beim Flirten oder bei deren Körperkontakt jedoch nicht richtig traut, „Nein“ bzw. „Stopp“ zu sagen…

Nachdem ich wieder zu Hause war, schrieb ich ihr, weil es ihr wichtig war, dass ich heil zu Hause ankomme. Wir schrieben noch ewig lange, obwohl wir bestimmt 11-12 Stunden miteinander verbrachten.
Als ich schließlich 4 Stunden später wieder zur Arbeit musste, fühlte ich mich absolut ausgelaugt und müde.
Zum Glück war Freitag und mein kurzer Spaziergang in der Pause gut, um wieder Kraft zu tanken.
Gegen Ende meiner Pause schrieb sie mir, dass sie im Tierheim war und eine Katze fand, in die sie sich absolut verliebte. Statt männlich und möglichst noch ein Kitten, war es eine 6-7 Jahre alte, weibliche Katze. Sie meinte, dass sie scheinbar wieder eine Schwäche für ältere Frauen habe und dass sie todunglücklich darüber sei, weil sie die Katze wohl nicht reservieren und in 3 Wochen (nach ihrem gebuchten Asienurlaub) abholen dürfe.
Ihr war zum Weinen zumute und ich konnte nicht anders, als ihr meine Hilfe anzubieten…
Ich fragte meine Chefin, ob ich meine Dienste zumindest bis vormittags in Homeoffice verlegen dürfte oder die nächsten 2-3 Wochen statt 30-45 Minuten Pause 1-1,5 Stunden nehmen dürfte und Minusstunden sammle.
Sie war so verständnisvoll für die von mir geschilderte Situation.
Tja…was soll ich sagen? Seitdem hantierte ich so krass in meiner Wohnung rum und mache so viele Möbelverrückungen, Kellerregalaufbauten und Reinigungsarbeiten wie ich in einem Jahr nicht gemacht habe.
Einfach, damit die Katze sich bei mir absolut wohlfühlen kann und L.den bestmöglichen Eindruck meiner Wohnung kriegt.
Es klingt verrückt, weil es so viele Pärchendinge zwischen uns gibt und ich normalerweise nie sowas getan hätte. Es fehlt tatsächlich nur noch das sexuell Körperliche zwischen uns, was ich bisher aber tunlichst und zum Glück erfolgreich vermeide.
Ich weiß nicht, wie lange ich noch standhaft bleibe. Irgendwie beruhigt es mich, dass ich weiß, dass sie nur Andeutungen macht und Hautkontakt sucht, aber ansonsten zu schüchtern ist, um selbst die Initiative zu ergreifen. Die Vernunft in mir atmet dadurch auf, denn ich weiß, dass ich zum Glück meine Triebe so gut im Griff habe, dass ich das einfach weiterhin meiden kann.
Gleichzeitig kommt jedoch das schlechte Gewissen in mir hoch, wie sehr und wie lange ich die Situation und ungeklärte Beziehung zwischen uns noch so aufrechterhalten kann… Ich weiß ja, dass sie mehr möchte und irgendwie fühlt es sich daher falsch an, sie „hinzuhalten“, auch wenn ich mehrfach ernst erklärte, dass ich solch einen Altersunterschied in einer Partnerschaft nicht eingehen würde. Ich sende halt irgendwie trotzdem widersprüchliche Signale, weil ich so viel Zeit mit ihr verbringe und trotzdem schon mehr als freundschaftliche Nähe zulasse…
Ich wünschte, ich wüsste selbst, was ich mir von dem Ganzen erhoffe…

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Sonntag, 3. August 2025
Sternennacht / 107
Sie hatte geweint. So doll…so voller Selbstzweifel.
Sie sprach so weinerlich am Telefon mit mir, sodass ich alles stehen und liegen ließ. Auch meine Vorsätze, auf Abstand zu gehen.
Ich fuhr sofort zu ihr. Bis eben. Bis eben sprachen wir, spazierten stundenlang draußen umher, machten wie verliebte Teenager im Dunkeln die Spielplätze unsicher. Es fühlte sich so frei und unbeschwert an.
Auf einer Nestschaukel lagen wir beide im Dunkeln und beobachteten die Sterne. Gelegentlich flogen Flugzeuge vorbei, was sie absolut liebt.
Dann ganz plötzlich sahen wir beide eine Sternschnuppe.
Als wir zu den nächsten Spielplätzen gingen, schaukelnd, rutschend und lachend, kamen und zwei Katzen entgegen. Eine war blitzschnell und kletterte den Baum hinauf. Eine weitere humpelte und hatte nur noch drei Beine.
Als wir schließlich auf einer Drehscheibe waren, legten wir uns irgendwann auf diese und beobachteten knapp eine Stunde den sternenklaren Himmel. Irgendwann fror sie, sodass ich uns mit meiner Regenjacke zudeckte.
Sie war richtig aufgeregt, als wir erneut eine Sternschnuppe entdeckten.
Sie sprach von uns beiden…von einer gemeinsamen Zukunft. Gemeinsame Haustiere…vielleicht die Verantwortung für ein gemeinsames Kind.

Als ich merkte, dass sie immer mehr fror, brachte ich sie nach Hause. Eigentlich wollte sie bleiben, doch man merkte, dass ihr ganzer Körper fror.

Als sie unsere Horoskope vorlas, stand in meinem, dass ich mehr über meine Gefühle reden sollte. Das betonte sie mehrmals, ließ mir aber trotzdem Freiraum.

Ich bin seit einigen Minuten zu Hause und sitze seitdem an diesem Text. Ich weiß nicht, was ich fühle. Es ist intensiv, ich spaziere mit anderen nie bis in die Nacht, ich beobachte nicht kuschelnd so ewig lang die Sterne.
Manchmal hat sie offensiv den Körperkontakt gesucht, doch ich weiß, dass sie zu schüchtern ist, um den nächsten Schritt zu wagen. Obwohl sie ihre Gefühle so offensichtlich zeigt. Sie strahlt so doll, wenn wir uns sehen oder auch hören. Ich will keine Herzen brechen. Ich will ihr nicht wehtun…Aber ich weiß, dass jetzt normalerweise schon längst der Zeitpunkt wäre, in dem ich fliehe, weil es mir zu viel wird…zu intensiv…

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