Grübeln hilft nicht, gehört aber zum Leben

Ich bin 22 Jahre alt und heute ist es tatsächlich das erste Mal, dass ich alleine zu Hause sitze. Mag traurig klingen, so an Heiligabend, aber tatsächlich habe ich es mir selbst so ausgesucht. Was eigentlich total verrückt ist, wenn man bedenkt, dass ich kürzlich erst noch im Kinderheim gearbeitet hatte und mir die Kinder, deren Eltern sie nicht an Weihnachten besuchen kommen, schrecklich leidtaten..
Und nun sitze ich selbst alleine hier. Ist das verrückt? Ich weiß es nicht...ich mochte Weihnachten noch nie. Schon damals als Kind nicht wirklich. Ja und jetzt als erwachsene Frau...da käme es mir scheinheilig vor, das Fest der Familie zu feiern, wo ich doch zu meinen beiden Brüdern und meiner Mutter gar keinen Kontakt mehr habe und meinen Vater vielleicht 1x im Jahr sehe...

Meine Zwillingsschwester ist zu unserer Familie väterlicherseits gefahren und wird dort auch den Jahreswechsel verbringen. Das ist das erste Weihnachten und Silvester ohne sie... ich weiß noch nicht, ob ich es bereue, nicht auch gefahren zu sein.
Derzeit sitze ich gerade mit einer brennenden Kerze zu Hause, fange nach langer Zeit endlich wieder das Schreiben an (nicht hier, sondern allgemein das Schreiben von Geschichten, was leider jahrelang unterging...) und grüble über mich und mein Leben. Für nächstes Jahr habe ich mir viel vorgenommen und das werde ich auch so gut es geht, versuchen, umzusetzen. Doch tatsächlich bin ich auch dieses Jahr schon einen großen Schritt vorangekommen. Ein Stückchen weiß ich schon mehr über mich. Und wenn ich nächstes Jahr hoffentlich dann meinen Führerschein habe und dann alleine wegfahre, werde ich mir hoffentlich noch mehr bewusst, wer ich eigentlich bin und was mir im Leben fehlt...

Euch anderen auf jeden Fall schöne Feiertage...und falls es hier vielleicht doch noch den einen oder anderen Weihnachtslegastheniker wie mich gibt...auch euch ein frohes Fest, auch wenn ihr es so wie ich, bevorzugt alleine verbringt!