Grübeln hilft nicht, gehört aber zum Leben

Vor knapp einem Jahr hatte ich den Kontakt gänzlich zu dir abgebrochen. Dich in Facebook gelöscht, deine Nummer gelöscht, deine Pakete und Briefe seitdem nicht mehr angeguckt und alles, was mich an dich erinnern konnte, aus meinem Zimmer verbannt. So scheiße es mir daraufhin die nächsten Wochen auch ging, war es damals die richtige Entscheidung. Es ging langsam wieder bergauf bei mir. Ich dachte zwar noch täglich an dich, aber trotzdem wurde es weniger. Ich hatte mich im Sport leistungsmäßig immens gesteigert und mich auf anderes konzentriert. Es ging mir gut...bis dein scheiß verzweifelter Anruf kam. Du hattest geweint, was mir selbst das Herz zerreißt zu hören, du fingst damit an, dir vielleicht etwas anzutun, weil du im Leben keinen Sinn mehr sahst...und mit dieser Aussage setzte mein Verstand aus. Voller Verzweiflung versprach ich, dich nie alleine zu lassen. Aus Angst, dich sonst für immer verlieren und mir das nicht verzeihen zu können. Und seitdem herrscht wieder Kontakt. Seitdem gab es für unsere Freundschaft noch eine Chance. Aber ich gehe seitdem immer mehr kaputt und leide darunter. Doch du merkst es nicht. Für dich ist alles super, weil du happy bist. Mit einer anderen...und ich merke immer mehr, langsam innerlich zu zerbrechen...

In wenigen Tagen ist Weihnachten. Die Jahre zuvor zählte ich tatsächlich zu den Leuten, die sich mega viel Stress machten und aufm letzten Drücker am Geschenkesuchen etc.war.
Doch dieses Jahr mache ich mir keinen Weihnachtsstress. Statt wie sonst stundenlang zu meinem Dad zu fahren, bleibe ich dieses Mal nach Langem wieder zu Hause. In meinen eigenen vier Wänden. Bisher steht auch kein Weihnachtskram bei mir, auch kein Weihnachtsbaum. Die Mühe hab ich mir nicht gemacht. Auch Geschenke habe ich noch keine. Warum? Weil ich Weihnachten in der heutigen Zeit als kommerziellen Scheiß sehe. Traurig, dass manche nicht einmal wissen, weswegen in Deutschland Weihnachten gefeiert wird. Ja und in vielen Familien wird an diesen zwei Weihnachtstagen dann scheinheilig beim Essen zusammengesessen und an Heiligabend verschenkt man dann teure, aber meist unpersönliche Geschenke.

Liegt vielleicht daran, dass ich Atheist bin und nicht allzu gut auf meine Family zu sprechen bin, aber Weihnachten ist nichts für mich. Deshalb hab ich mich auch freiwillig in meinem Nebenjob gemeldet, Weihnachten zu arbeiten und das auch noch durchgängig. Warum auch nicht, wenn diese Tage im Grunde wie alle anderen Tage auch für mich sind?

Das hier ist wohl der letzte Post, worin es um S. geht. Nächsten Monat wären es 6 Jahre gewesen, die wir füreinander da waren. Konjunktiv...denn seit heute ist die Freundschaft endgültig vorbei...nach knapp 6 Jahren. Es fühlt sich scheiße an und jetzt gerade ist mir auch alles und jeder egal. Hätte ich die Zeit, würde ich am liebsten wohl etwas "trauern" und mir alte Briefe und Postkarten durchlesen. Aber das würde nichts bringen...

Ich muss jetzt die Emotionen abschalten und mich an die scheiß Projektabgaben und Prüfungssachen setzen. Irgendwie muss es funktionieren. Muss ich funktionieren. Wie immer...

Es war falsch...einfach so bescheuert zu sein und wieder etwas zu hoffen, was keinen Sinn hat. Nie hatte. Ich nahm mir felsenfest vor, nicht wieder den ersten Schritt zu machen und nicht mehr um diese Freundschaft zu kämpfen. Doch nach 8 beschissenen Tagen war das Bedürfnis, mit ihr in Kontakt zu treten, einfach wieder was von ihr zu hören, wieder zu groß... es war verdammt falsch. Mal wieder...

Berauscht vom Konzert. Nach Langem mal wieder glücklich gewesen und schwerelos gefühlt. Für einige Stunden all die Probleme und Sorgen vergessen.

Liebste Zeile: “Hör mir zu, wenn ich schweige...“

Liebe Grüße von eurer k.