Freitag, 7. August 2020
Lang ist's her... / 74
...seit ich hier schrieb. Womöglich, weil es so vieles gab und mir schlichtweg die Zeit fehlte? Neben der Hauptarbeit habe ich wieder mal viel zu viel im Laden gestanden. Ich habe es tatsächlich in den Knochen gemerkt und auch laut meiner Schrittzählapp war das wohl etwas viel in letzter Zeit...ich kam im Juni ja schon auf echt viel, aber im Juli lag mein Tagesrekord dann echt bei 23.000 Schritten und auch durchschnittlich mit 15.000 Schritten mega hoch. Ich habe gemerkt, dass das und nebenbei der stattfindende Umzug einfach zu viel Stress war. Das geht so echt nicht mehr weiter mit der Arbeitsbelastung... nachdem ein Todesfall innerhalb meines nächsten Umkreises stattfand, fing ich an, das alles so richtig in meiner Trauer zu realisieren. Dinge, die man mit dieser Person hätte machen können. Dinge, die ich noch hätte aussprechen sollen, doch ich hab immerzu gearbeitet, weil ich ein viel zu selbstloser Worcaholic war und bin... das bereue ich jetzt sehr, obwohl ich auch durch den Umzug schon mehr Zeit mit meinem Stiefpapa verbracht hatte, der einfach alles für mich getan hat.
Sein Tod traf mich total und ich konnte auch noch keinen Tag in der neuen Wohnung schlafen, weil ich einfach so an ihn erinnert werde... ich bin froh, dass ich ihn kennenlernen durfte und er im Gegenteil zu mir offen zeigen konnte, dass er meine Zwillingsschwester und mich sofort in sein Herz schließen konnte.
Ich bin froh, dass er meine Mutter als erster Mann nach ihrer Scheidung so richtig bedingungslos geliebt hat und sie glücklich gemacht hat. Gleichzeitig weiß ich, dass das für meine Mutter derzeit der absolute Horror ist. Auch, weil so vieles noch ungeklärt ist und wir noch immer versuchen, eine Lösung für seinen geliebten Hund zu finden, der für unsere Wohnungen einfach zu groß und bewegungsfreudig ist...
Ich hoffe, dass wir eine gute Lösung finden werden und dass es uns, vor allem aber meiner Mutter in den nächsten Tagen und Wochen leichter fallen wird, den Tod zu verarbeiten.

Ich denke an dich, K. Und du warst vor allem in den letzten Wochen und Monaten wie ein Vater für mich. Womöglich sogar ein besserer und aufmerksamerer als mein leiblicher. Einfach, weil du da warst und meine Mutter und meine Schwester und ich wie selbstverständlich zu dir gehörten. Ich hätte dir das so gerne gesagt ...

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