Montag, 12. April 2021
Es ist alles ist so anders.../ 86
Ich weiß momentan nicht so richtig, wo mir der Kopf steht... nachdem ich einem guten Kumpel den ganzen Tag beim Umzug half, gingen wir zusammen nachts zur Bahn und sprachen den Weg über ziemlich viel und intensiv. Er kotzte sich so richtig über seine Ehe aus und er klang dabei so unfassbar unglücklich, dass ich ihn einfach nur umarmen konnte, weil er so ein lieber Mann ist und mir leidtut, wie sie ihn behandelt.

Die Sache ist, dass ich mit seiner Frau eigentlich ziemlich gut befreundet bin, aber seit einiger Zeit zerkracht. Ich half beim Umzug auch lediglich, weil ich es vor dem Streit schon anbot und ihm zuliebe, weil ich ja auch mit ihm gut befreundet bin.

Die Sache ist, dass wir seit der intensiven Gespräche fast täglich schrieben, aber er dann plötzlich meinte, dass ich ihm wahnsinnig gut tue, auch wenn wir zusammen was trinken und allgemein einfach, während seine Frau ihn so mies behandelt.
Ich wusste darauf nichts zu antworten und war so verwirrt. Ich meine, sollte er je seine Frau verlassen, weiß ich innerlich, dass ich nie daran Schuld wäre, sondern sie selbst, weil sie wirklich zum Drachen innerhalb der Beziehung wurde und nur schlecht über ihn gesprochen hat. Ich hatte ihn in diesen Gesprächen mit ihr auch immer in Schutz genommen, weil sie so maßlos übertrieb.
Nichtsdestotrotz beschäftigte es mich enorm, was er mir schrieb... ich weiß, dass er nie fremdgehen würde oder solche Absichten bei mir hätte. Trotzdem verwirrte mich das Ganze und ich ging dann auch auf Abstand, was er merkte...

Tja und nach diesem Gedankenchaos kam dann S., die mir freudig von ihrer Verlobung erzählte. Ich beglückwünschte sie und dann schickte sie mir gleich Bilder vom Ring und ein Pärchenbild nach dem "Ja." Ich blieb ruhig, zeigte Freude für sie, was auch ehrlich so war, aber ich konnte in der Nacht nicht mehr einschlafen. Abends knallte ich mich mit Arbeit voll und da hatte ich auch keine Zeit, mir Gedanken darüber zu machen... aber jetzt tu´ich das unentwegt. Das ist so verrückt... ich weiß nicht, woran ich festhielt oder auch immer noch festhalte. Vielleicht, weil es mit ihr eventuell damals geklappt hätte, wenn ich mich auf die Entfernung eingelassen hätte und dann später meine Heimat für sie verlassen hätte?? Ich weiß es nicht... ich weiß auch, dass es schwachsinnig ist, daran zu denken oder darüber zu spekulieren, ob dann alles anders gekommen wäre. Einfach, weil man die Zeit nicht zurückdrehen kann und ich mir bei ihr tatsächlich unsicher bin, ob das langfristig gehalten hätte...

Vielleicht beschäftigt es mich auch so immens, weil ich nach ihr einfach nicht mehr diese Gefühle für jemanden anderen verspürt habe. Nicht mal ansatzweise... da war nie auch nur der Hauch von Verliebtheit oder dass ich eine ernsthafte Beziehung mit jemandem wollte. Dieses Bedürfnis hatte ich tatsächlich nur bei ihr... vielleicht habe ich mich während der Coronapandemie aber auch einfach nur zu sehr abgeschottet und null mit einem Antrag ihrer Freundin gerechnet, sodass mich das deshalb so aus der Bahn zu reißen scheint. Wer weiß...

Fakt ist, dass ich das vergessen und ignorieren will. Ich hatte heute meinen ersten Studientag - alles über Zoom - und ich weiß tatsächlich noch nicht so recht, was ich von dem Tag halten soll. Wahrscheinlich muss ich die ganze Blockwoche abwarten, um mir genauer darüber im Klaren zu werden, ob das Ganze so läuft, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hab. Auf jeden Fall geht mir gerade so Vieles durch den Kopf...

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ohje...das kann ich gut verstehen, dass dich das verwirrt...
also mit deinem Kumpel...hm..wahrscheinlich irgendwie normal, dass er das so hinterfragt, warum es mit anderen Frauen (also z.B. dir) so viel entspannter ist als mit der eigenen Frau...andererseits sollte er vielleicht das Gespräch mit seiner Frau suchen statt dir dann solche Botschaften zu senden- gerade, wenn du auch mit seiner Frau befreundet bist...
Gibt es denn einen Grund warum sie so geworden ist?

Auch, dass dich das mit deiner Ex so verwirrt, kann ich voll verstehen... ist schon komisch, wenn jmd mit dem man selbst mal zusammen war plötzlich heiratet...
aber ja, vielleicht hilft es dir jetzt echt endgültig davon los zu kommen und irgendwann echt nur noch eine freundschaftliche Basis mit ihr zu haben :)

und mit Zoom: Es tut mir voll leid, dass dein Studienbeginn online war... ich fand es schon doof, den Master online anzufangen, aber ich wusste ja quasi aus dem Bachelor wie es so läuft...es ist echt nicht das gleiche... aber versuch trotzdem das beste draus zu machen, vielleicht über whatsapp oder so bisschen Kontakt zu Kommiliton/innen usw. zu suchen usw. -das ist ganz gut, um sich trotzdem austauschen zu können und nicht immer nur gefühlt allein vorm PC zu sitzen..und man gewöhnt sich dran...ein paar Vorteile gibt es tatsächlich auch :D

hoffe, dass was ich geschrieben habe macht jetzt Sinn..ich schreib das ganze grade tatsächlich auch während einer Online-Vorlesung haha :D

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Tatsächlich ist die Ehe schon länger am Kriseln, so wie ich es zumindest leider mitbekommen habe. Ich kenn´da ja tatsächlich so ziemlich beide Sichtweisen... :/
Ich muss auch zugeben, dass ich da eher auf seiner Seite stehe, aber ich halte mich da komplett raus. Vor allem, weil ich quasi so mit ihr zerstritten bin, dass ich mich da eh auf sehr dünnes Eis begeben würde...
Aber ich kann zumindest sagen, dass ich mir nicht mehr allzu sehr den Kopf darüber zerbreche, da ich da zum Glück nicht der ausschlaggebende Punkt bin und er inzwischen sehr gefasst wirkt und es quasi akzeptiert, dass seine Ehe gescheitert ist.

Warum sie so geworden ist..? Ich bin ehrlich: ich vermute, dass sie einfach insgesamt mit sich selbst und ihrem Leben unzufrieden ist. Und diesen Frust kriegt er halt in seiner vollen Wucht ab, was wiederum unfair ist. Zum anderen glaube ich, dass sie sich einfach auseinandergelebt haben, weil sie beide auch sehr unterschiedliche Ansichten haben.

Ich muss sagen, dass der Onlineaspekt nicht mal so das Komische im Studium für mich war. Eher die Tatsache, wie das so plötzlich ablief. Klar, der Frontalunterricht geht völlig unter, aber das ist okay. Viel eher hat mich "erschrocken", dass von vielen Dozenten einfach null Inhalt rüberkam. Sie erklärten dann ihr Modul und gingen auf die ganzen Leistungsnachweise ein, aber so inhaltlich kam von einigen nichts. So à lá: Hier habt ihr Fragen und ein Thema. So und jetzt besprecht das als Gruppe und tragt das dann den anderen anhand von Praxisbeispielen vor."
Und so ging das dann die ersten Tage. Ich weiß, es ist immer noch ein Studium und dazu gehört auch viel Selbststudium und so...aber auch psychologische Sachen wurden null erklärt. Glücklicherweise war das ja online über Zoom, sodass ich nebenbei einfach noch gegoogelt habe, um etwas nachzulesen oder besser zu verstehen. Vielleicht habe ich es mir auch zu sehr wie während der Ausbildung vorgestellt oder wie am Gym, keine Ahnung. Ist auf jeden Fall ziemlich gewöhnungsbedürftig, wie ich finde.

Na dann hoffe ich, dass du die Online-Vorlesungen angenehmer empfindest als ich und da mehr lernst^^

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Oh man... ja echt schade mit deren Ehe...aber das müssen echt die Beiden untereinander klären. Ich denke es ist gut, dass du versuchst dich da soweit rauszuhalten... klingt echt anstrengend... aber freut mich, dass du dich einigermaßen davon distanzieren kannst und dir nicht mehr so den Kopf darüber zerbrichst.

Zum Thema Online Studium: spannend, dass du das gerade berichtest...also bei mir ist das gerade auch sehr viel so.... ich muss aber sagen, dass es im Bachelor und gerade am Anfang gar nicht so war- ich dachte das liegt eher jetzt am Master... - vielleicht hat das doch auch mit dem Online-Format zu tun; jetzt sind ja alle ganz begeistert vom inverted classsroom. Trotzdem schade, euch da ganz am noch so gar keinen Input zu geben... hoffe das wird noch besser.

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